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Gesundheitspolitik
Leyck Dieken geht Ende des Jahres
Gematik-Chef unterzeichnet Aufhebungsvertrag
Seit 2019 steht der Mediziner und frühere Pharmamanager an der Spitze der Gematik. Im April gab es Gerüchte, dass er seinen eigentlich bis Ende 2024 laufenden Vertrag nicht erfüllen und vorzeitig abberufen werde. Diesen widersprach Leyck Dieken.
Nun scheint klar, dass er tatsächlich nicht bis zum offiziellen Ende seiner Amtszeit bleibt. Wie die Gematik auf Nachfrage der DAZ bestätigt, hat er einen Aufhebungsvertrag zum 31. Dezember 2023 unterschrieben – „im Einvernehmen mit den Gesellschaftern. Die Aufhebung des Arbeitsverhältnisses soll bereits vom Verwaltungsrat gebilligt worden sein.
Leyck Dieken will sich offenbar beruflich umorientieren. Das berichtet das „Ärzteblatt“ und beruft sich dabei auf ein Schreiben aus dem Bundesgesundheitsministeriums (BMG).
Die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin liegt in den Händen von Susanne Ozegowski, die im BMG die Abteilung „Digitalisierung und Innovation“ leitet. Die entsprechende Ausschreibung ist bereits auf der Internetseite der Gematik veröffentlicht.
Gematik Künftig mit Doppelspitze
Allerdings wird sich die Leitungsstruktur der Gematik verändern. Während Leyck Dieken als Geschäftsführer allein an der Spitze der Gematik stand, soll es künftig eine Doppelspitze geben. Gesucht wird ein:e „Co-Geschäftsführer:in“. In der Ausschreibung heißt es dazu „Die beiden Co-Geschäftsführer:innen bilden gemeinsam die oberste Leitungsebene der gematik und bringen ihre ergänzenden Fähigkeiten ein.“
Gelingt es nicht, die Stelle bis Ende des Jahres zu besetzen, und so eine nahtlosen Übergang zu schaffen, wird das BMG laut Ozegowski eine interimistische Geschäftsführung vorschlagen.
Berufung im Zuge der Umstrukturierung
Leyck Dieken war zum 1. Juli 2019 im Zuge der Umstrukturierung der Gematik vom damaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) als Alleingeschäftsführer berufen worden. Bis zu diesem Zeitpunkt hielten Kassen und Leistungserbringer jeweils 50% der Anteile an der Gematik, was in Spahns Augen Entscheidungen und somit die Digitalisierung blockierte. Mit dem Terminservicegesetz wurde 2019 die Zusammensetzung hin zur heutigen Struktur geändert, bei der das BMG 51% der Anteile und somit die absolute Mehrheit hat. Kassen und Leistungserbringer teilen sich den Rest. Der Deutsche Apothekerverband hat z. B. 3,92%, der GKV-Spitzenverband 22,05% und die Kassenärztliche Bundesvereinigung 7,35%.
Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant nun eine Neuaufstellung der Gematik. Ein entsprechender Gesetzentwurf sei in Vorbereitung. |
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