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Fortbildung der Zukunft

Foto: Philip Kottlorz Fotografie

Julia Borsch, Chefredakteurin der DAZ

Die Corona-Pandemie hat ihre Spuren an vielen Stellen hinterlassen. Keine Frage. Sie offenbarte zum Beispiel schonungslos, wie schlecht es um unsere Debattenkultur teilweise bestellt ist. Sie zeigte, wie desaströs es mit der Digitalisierung in diesem Land aussieht, zum Beispiel in Schulen, der öffentlichen Verwaltung, aber auch im Gesundheitswesen mit dem Fax als Standardkommunikationsmittel. Die langfristigen Folgen, zum Beispiel für Kinder und Jugendliche, sind heute noch gar nicht abzusehen. Doch es gab auch positive Effekte. So gehört Homeoffice heute dort, wo es möglich ist, zum Standard. In vielen Unternehmen war das vor der Pandemie undenkbar. Zudem jettet man nicht mehr für jeden kleinen Termin quer durchs Land, vieles läuft remote. Das schont die Umwelt und spart unendlich viel Zeit.

Auch die apothekerliche Fortbildung hat sich verändert. Online-Fortbildungen gehören mittlerweile zum Standard­repertoire aller Anbieter von Fortbildungs­veranstaltungen. Sie haben ohne Frage ihren Charme: Man spart sich An- und Abreise, braucht bei Abendveranstaltungen keine Kinderbetreuung, muss die Jogginghose nicht ausziehen und das heimische Sofa ist bequemer als Seminarräume und Hörsäle. Was allerdings bei diesen Fortbildungsformaten komplett zu kurz kommt, ist der kollegiale Austausch. Schließlich dienten Fortbildungen schon immer nicht nur der reinen Wissensvermittlung, sondern sind vielmehr eine Art Klassentreffen.

Von daher waren die meisten wohl froh, als man sich nach den einsamen Jahren vor den Monitoren endlich wieder vor Ort treffen konnte – mittlerweile auch ohne Tests, Masken und sonstigen Auflagen oder Einschränkungen. Und so ist nach drei Jahren Pause und „online-only“ auch die Interpharm in die Präsenz zurückgekehrt – mit allem, was dazugehört: mit hochkarätiger praxisnaher Fortbildung für alle Berufsgruppen in der Apotheke (siehe S. 38), einer interessanten Ausstellung (siehe S. 74) und vielen Möglichkeiten zum Austauschen und Feiern (siehe S. 69). Die un­gewöhnliche Location – die Lokhalle in Göttingen – tat ihr Übriges, sodass auch die Interpharm 2023 wieder zu einem einzigartigen Event wurde!

Man darf gespannt sein, wie sich die Fortbildungswelt in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird. Vermutlich etabliert sich das, wohin aktuell die Reise auch hinzugehen scheint: Das Beste aus beiden Welten. Große Fortbildungsveranstaltungen mit Eventcharakter, wie beispielsweise die Interpharm, bei denen die Wissensvermittlung ein wesentlicher Teil, aber eben nicht alles ist, und ergänzend dazu Online-Angebote, wie die Interpharm-Satelliten, die sich bequem in den doch oft hektischen Alltag zwischen Job und Familie integrieren lassen. Denn klar ist: Der Stellenwert der Fortbildung wird weiter zunehmen. Denn allein mit der Arzneimittelabgabe wird es die Apotheke vor Ort immer schwerer haben, ihre Existenz zu rechtfertigen. Kombiniert sie aber die Abgabe mit aktuellem Fachwissen, das es zum Beispiel für die pharmazeutischen Dienstleistungen, aber auch für kreative Lösungen im Engpassmanagement braucht, wird sie auch auf lange Sicht unverzichtbar sein.

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