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Trifunktionaler Antikörper
Catumaxomab vernichtet Krebsstammzellen
Catumaxomab ist zur Behandlung von malignem Aszites bei Patienten mit EpCAM-positiven Karzinomen zugelassen, für die keine Standardtherapie zur Verfügung steht oder bei denen diese nicht mehr anwendbar ist.
Das EpCAM-Antigen kommt in hoher Dichte auf den meisten Karzinomzellen vor, CD3 auf reifen T-Lymphozyten als Bestandteil des T-Zell-Rezeptors. Eine dritte funktionale Bindungsstelle in der Fc-Region von Catumaxomab ermöglicht die Interaktion mit azessorischen Immunzellen über die Fc-gamma-Rezeptoren. Dadurch aktiviert Catumaxomab die potentesten Killer des Immunsystems, die T-Zellen, gezielt gegen Krebszellen.
In der zulassungsrelevanten Phase II/III Studie wurden bei 62% der getesteten Patienten mit malignem Aszites aufgrund verschiedener Tumorarten (u. a. Eierstock-, Magen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs) Krebsstammzellen (CD133+/EpCAM+) in der Bauchflüssigkeit nachgewiesen. Nach Abschluss der Catumaxomab-Therapie mit vier intraperitonealen Infusionen war die Bauchflüssigkeit aller Patienten frei von Krebsstammzellen. In der Kontrollgruppe (nur Bauchhöhlenpunktion) blieben hingegen bei allen sechs von sechs getesteten Patienten CD133-/EpCAM-positive Zellen nachweisbar.
Die Wirksamkeit von Catumaxomab wurde in einer zweiarmigen, nicht verblindeten randomisierten klinischen Studie mit 258 Patienten mit symptomatischem malignem Aszites infolge eines EpCAM-positiven Karzinoms gezeigt, für die keine Standardtherapie zur Verfügung stand oder bei denen diese nicht mehr anwendbar war. 129 waren an Ovarialkarzinom und weitere 129 an anderen Krebsarten erkrankt. 170 dieser Patienten erhielten randomisiert Catumaxomab, die Kontrollgruppe Parazentese allein. Catumaxomab wurde in vier intraperitonealen Infusionen mit steigender Dosierung von 10, 20, 50 und 150 Mikrogramm an Tag 0, 3, 7 und 10 verabreicht. Die Wirksamkeit der Behandlung mit Parazentese und Catumaxomab war der alleinigen Parazentese sowohl bezogen auf die punktionsfreie Überlebenszeit als auch auf die Zeit bis zur ersten therapeutischen Aszitespunktion statistisch signifikant überlegen. Patienten der Catumaxomab-Gruppe erreichten ein punktionsfreies Überleben von 46 Tagen gegenüber elf Tagen in der Kontrollgruppe (p<0,0001). Beim medianen Gesamtüberleben war nach der Behandlung mit Catumaxomab ein positiver Trend im Vergleich zur Kontrolle zu beobachten.
Durch die Infusion kam es sehr häufig zu Reaktionen, die auf die Ausschüttung von Zytokinen zurückzuführen sind, zum Beispiel Fieber, Übelkeit, Erbrechen und Schüttelfrost. Diese Reaktionen traten häufig während und nach den Infusionen mit Schweregrad 1 und 2 auf und waren vollständig reversibel. Schmerzen und Fieber lassen sich durch Prämedikation abmildern oder verhindern. Bei 48,1% der Patienten traten teilweise starke Bauchschmerzen als unerwünschte Wirkung auf, die unter symptomatischer Behandlung jedoch abklangen.
Catumaxomab wird zur Behandlung verschiedener Krebsarten erprobt, unter anderem Magen- und Eierstockkrebs.
Konstanz - 01.07.2009, 12:25 Uhr