Gesundheitsfonds

Hecken verteidigt Strukturanpassungen

Berlin - 19.10.2009, 15:44 Uhr


Ein Bericht des Nachrichtenmagazins „Focus“, demzufolge die AOKen bis Ende Oktober rund eine Milliarde Euro an den Gesundheitsfonds zurückzahlen müssen, hat den Präsidenten

Dem „Focus“-Bericht zufolge erhalten die AOKen pro Versicherten und Monat 3,24 Euro weniger als anfänglich geplant. Grund sei eine vom BVA vorgenommene Korrektur der Zuweisungen aufgrund neuer Krankheitsdaten. Bei der Knappschaft beliefen sich die Mindereinnahmen auf 3,26 Euro, während die Betriebskrankenkassen im Schnitt 4,32 Euro zusätzlich einkalkulieren könnten. Innungskrankenkassen erhielten durch die Änderungen 3,57 Euro mehr und für die acht Ersatzkassen ergebe sich ein kleiner Gewinn von 34 Cent.

Der BVA-Präsident bestätigte, dass zweimal im Jahr Strukturanpassungen im Gesundheitsfonds stattfänden. Damit reagiere das BVA auf die dynamische Entwicklung des Versichertenbestandes bei den Krankenkassen und passe die Zahlungen an die Kassen diesen Veränderungen an. Auf diese Weise, so Hecken, werde verhindert, dass es im Laufe eines Jahres zu großen Überzahlungen an manche Kassen oder auch zu geringen Zahlungen an andere Kassen komme. Die Strukturanpassungen seien somit als „Service“ für die Kassen zu verstehen, der ihnen ihre Finanzplanung keineswegs erschwere, sondern erleichtere, weil Veränderungen zeitnah abgebildet würden.

„Völlig schleierhaft“ sind Hecken jedoch die nun öffentlich genannten Zahlen. „Für sie gibt es keine Erklärung“. Fakt sei, dass die AOKen infolge der zum 30. September erfolgten Strukturanpassung nun insgesamt 172 Millionen Euro weniger erhalte. „Das sind bezogen auf das Gesamtzuweisungsvolumen von gut 43 Milliarden Euro an die AOKen lediglich 0,4 Prozent weniger“, betonte der BVA-Chef. Dabei seien allerdings nicht alle Ortskrankenkassen gleich betroffen. Da sich die Versichertenbestände unterschiedlich entwickelt hätten, erhielten einige AOKen höhere Zuweisungen, andere geringere. 

Das Fazit des BVA-Präsidenten: „Der Versuch, die Strukturanpassung zu skandalisieren, zeugt von wenig Sachkunde und ist ein untauglicher Versuch, den Fonds zu diskreditieren“. Gerade die regelmäßigen Anpassungen zeigten, wie genau der Fonds funktioniere und wie schnell auf Veränderungen bei den Kassen reagiert werde. „Ein Skandal wäre es, wenn es nicht geschähe und so einzelne Kassen ein Jahr lang zu viel Geld bekämen, während andere unterfinanziert wären“, so Hecken.


Kirsten Sucker-Sket