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Baum des Jahres 2010
Die Vogelkirsche
Die Vogelkirsche wurde zum „Baum des Jahres 2010“ ernannt. Sie zählt zu den relativ gut bekannten Gehölzen, obwohl sie ziemlich selten ist
Die Vogelkirsche kommt in Deutschland sowohl am Waldrand als auch in der freien Landschaft vor. Sie bevorzugt kalkhaltige Böden, ist aber sonst ziemlich anspruchslos und wächst auch auf Schutt; sie liebt Wärme und übersteht auch längere Trockenperioden sehr gut. Ihre Früchte werden etwa 1 cm groß, sind also deutlich kleiner als die essbaren Süßkirschen.
Die Süßkirsche wurde vermutlich im Nahen Osten aus der Vogelkirsche gezüchtet und verträgt unser Klima nicht. Deshalb werden ihre Reiser auf den Stamm der Vogelkirsche gepfropft; auf diese Kunst der Veredlung verstanden sich schon die alten Römer, die die Süßkirsche vor etwa 2000 Jahren bei uns eingeführt haben. Die Pfropfstellen sind, meist in etwa 2 m Höhe, gut zu erkennen.
Mit ihrer weißen Blütenpracht fallen die Vogelkirschen im April, kurz vor dem Laubaustrieb, ins Auge. An Wildgehölzen kommen ihr nur Schlehdorn und Weißdorn gleich, wobei der erstere etwas eher, der letztere etwas später blüht; es ist kein Zufall, dass alle drei Gehölze zu den Rosengewächsen gehören.
Man kann die Blütezeit auch künstlich vorverlegen, indem man einige Zweige abschneidet und in der Wohnung in eine Vase stellt; bald darauf schwellen die Knospen an und öffnen sich nach etwa drei Wochen. Früher schnitt man die Zweige am 4. Dezember, dem Barbaratag, sodass sie zum Weihnachtsfest blühen.
Das Kirschholz ist ein hervorragendes Möbelholz, das heute wegen seines hohen Preises fast ausschließlich als Furnier verwendet wird.
Quelle: www.baum-des-Jahres.de
Stuttgart - 30.10.2009, 11:50 Uhr