Stammzelltherapie

Klinische Studie zur Regeneration von Herzgewebe

Rostock/Konstanz - 31.10.2009, 07:03 Uhr


In der Klinik für Herzchirurgie der Universität Rostock wurde jetzt der erste Patient im Rahmen einer klinischen Studie während einer Bypass-Operation mit eigenen Stammzellen behandelt. Dies teilte der Leiter der klinischen Studie, Prof. Dr. med. Gustav Steinhoff, mit.

Der Patient sei wohlauf und wurde bereits aus der Klinik entlassen. Die Phase-III-Studie soll belegen, dass körpereigene adulte Stammzellen in einem geschwächten Herzen Regenerationsprozesse auslösen, die die Herzfunktion und damit die Lebensqualität verbessern. Um subjektive Einflüsse auszuschließen, ist die Studie doppelblind und placebokontrolliert angelegt, außerdem sind drei Kliniken als Studienzentren beteiligt. Insgesamt sollen 142 Patienten an der Studie teilnehmen, je zu einem Drittel werden sie in Rostock, am Deutschen Herzzentrum Berlin und in der Medizinischen Hochschule Hannover operiert. Für die Stammzelltherapie wird aus dem Knochenmark des Patienten eine bestimmte Fraktion Stammzellen, die CD133+ Zellen, isoliert. Das entsprechende Verfahren entwickelte die Firma MiltenyiBiotec GmbH aus Bergisch Gladbach, die auch an der Studie beteiligt ist. Die Studie läuft im Rahmen eines nationalen Forschungsprogramms, unterstützt vom Bundesforschungsministerium und vom Land Mecklenburg-Vorpommern im Referenz- und Translationszentrum für kardiale Stammzelltherapie (RTC) der Universität Rostock. In etwa drei Jahren sollen die Ergebnisse vorliegen und die europaweite Zulassung der Stammzellpräparation vorbereitet werden.

Quelle: Pressemitteilung der Universität Rostock


Dr. Bettina Hellwig