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Essverhalten
Je langsamer, desto satter
"Iss langsam, schling nicht so, es isst Dir niemand weg". Solche Ermahnungen müssen sich viele Kinder von ihren Eltern anhören. Dass langsames Essen nicht nur aus Gründern der Esskultur besser ist
Dass schnelles Essen mit einem erhöhten Risiko für eine übermäßige Nahrungsaufnahme und damit langfristig Übergewicht und Adipositas verbunden ist, ist schon seit langem bekannt. Verschiedene Beobachtungsstudien haben einen entsprechenden Zusammenhang belegt. In der aktuell von griechischen und englischen Wissenschaftlern durchgeführten Studie wurden nun die physiologischen Hintergründe für den Link untersucht.
Im Rahmen der Studie erhielten 17 freiwillige männliche Probanden an zwei Tagen eine definierte Portion Eiscreme. Am einen Tag mussten sie das Eis binnen fünf Minuten hinunterschlingen, am anderen Tag sollten sie sich dafür 30 Minuten Zeit lassen. In den folgenden 3,5 Stunden nach dem Eisverzehr wurde den Teilnehmern regelmäßig Blut abgenommen und unter anderem die Konzentration der drei Verdauungshormone Ghrelin, Glucagon-like Peptid 1 (GLP-1) und Peptid YY (PYY) bestimmt. Ghrelin bewirkt eine Appetitsteigerung, die beiden anderen Hormone zügeln nach Ausschüttung das Hungergefühl.
Ergebnis: Bei Ghrelin zeigten sich keine Unterschiede zwischen schnellem und langsamem Eiskonsum. Anders war dies bei GLP-1 und PYY. Während des langsamen Eisverzehrs wurden sie deutlich vermehrt ausgeschüttet. "Von ihrem Beruf und ihren Lebensgewohnheiten in Anspruch genommen, essen viele Menschen heute schneller und mehr als in der Vergangenheit”, kommentiert Alexander Kokkinos das Ergebnis. Angesichts der wachsenden Zahl Übergewichtiger lege die in der Studie beobachtete Reaktion der Darmhormone den Schluss nahe, dass man den mütterlichen Rat doch besser beherzigen sollte.
Quelle: Kokkinos, A. et al.: J. Clin. Endocrinol. Metabol., Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1210/jc.2009-1018
12.11.2009, 07:00 Uhr