Internetversandhandel und Arzneimittelfälschungen

BfArM: Niedergelassene Apotheke vor Ort für Arzneimittelerwerb nutzen!

Stuttgart - 09.12.2009, 13:16 Uhr


In die aktuelle Diskussion um die Gefahr von Fälschungen bei Bezug von Arzneimitteln über das Internet hat sich das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eingeschaltet. Den Verbrauchern wird dringend angeraten,

Vor wenigen Tagen hatte der EU-Kommissar Günter Verheugen medienwirksam angeprangert, dass in Europa die Zahl der gefälschten Arzneimittel, die beim Patienten ankommen immer mehr steigen würden. Mit drastischen Worten wie „jede Fälschung ist ein versuchter Massenmord“ versuchte er, die weitreichenden Konsequenzen dieser Entwicklung zu umschreiben (s. auch ).

In einer Pressemeldung vom 8. Dezember 2009 warnt jetzt auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte vor dem Erwerb von Arzneimitteln aus unsicheren Internet-Quellen. Käufer von Arzneimitteln über das Internet seien meist nicht in der Lage sind, den illegalen von einem legalen Internetversandhandel zu unterscheiden, da die Internetauftritte meist professionell und seriös wirken würden. Daher rät das BfArM den Verbrauchern dringend, für den Erwerb von Arzneimitteln eine niedergelassene Apotheke vor Ort zu nutzen, wo die Wahrscheinlichkeit, eine Fälschung zu erhalten, außerordentlich gering sei. Sollte dennoch ein Arzneimittel über das Internet bestellt werden, sollte der Anbieter sich an dem vom DIMDI vergebenen Sicherheitslogo orientieren. Doch ob man damit das Problem in den Griff bekommt, ist zu bezweifeln ). Prof. Dr. Theo Dingermann und Dr. Ilse Zündorf vom Pharmazeutischen Institut der Universität Frankfurt prangern in diesem Zusammenhang in einem Kommentar die Legalisierung des Internetversandhandels mit Arzneimitteln an (). Damit sei ohne Not ein Tabu gebrochen worden und was jetzt zu beobachten ist, bezeichnen sie als Fluch der bösen Tat. Sie äußern erhebliche Zweifel daran, dass ohne Verbot des Internethandels mit Arzneimitteln die Probleme zu lösen sind.


Dr. Doris Uhl