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Pandemrix®-Impfung von Kleinkindern
Erhöhtes Fieberrisiko nach der zweiten Impfung
Anders als das Robert-Koch- und das Paul-Ehrlich-Institut empfiehlt die EMEA bei Kindern im Alter von sechs Monaten bis zehn Jahren eine zweimalige Pandemrix®-Impfung
Nach den Empfehlungen der Europäischen Arzneimittelagentur EMEA sollen Kinder ab sechs Monaten zweimal im Abstand von drei Wochen mit 0,25 ml Pandemrix® geimpft werden. Die Empfehlung stützt sich auf Ergebnisse aus klinischen Studien mit der Mock-up-Vakzine von Pandemrix und auf erste klinische Studien mit dem Pandemieimpfstoff Pandemrix®. Inzwischen hat der Hersteller GlaxoSmithKline die EMEA über weitere Erkenntnisse zu Impfreaktionen aus laufenden klinischen Studien informiert. Sie betreffen 51 Kinder im Alter von sechs Monaten bis drei Jahren. Zusammen mit der Auswertung von Meldungen zu Pandemrix®-Impfungen aus den Europäischen Ländern kommt das Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) der EMEA zu dem Schluss, dass die zweite Impfung die Immunantwort verstärkt. Dadurch könne der Schutz gegen die Neue Grippe verbessert werden. Allerdings stellt das CHMP auch fest, dass die zweite Impfung zu einer verstärkten Reaktogenität führt. Sie äußert sich unter anderem darin, dass mehr Kinder mit Fieber auf die zweite Impfung reagieren als auf die erste. Diese Beobachtung war unerwartet und in dieser Form in Studien mit der Mock-up-Vakzine nicht gemacht worden. Sie soll auf Empfehlung der CHMP Eingang in die Produktinformationen finden.
In Deutschland wird nach den Empfehlungen des Robert-Koch- und des Paul-Ehrlich-Instituts eine einmalige Impfung mit Pandemrix® für alle Kinder, auch für Kleinkinder ab 6 Monaten, für ausreichend erachtet. Generell rät die EMEA, Kinder weiterhin nach den Empfehlungen des Mitgliedlandes zu impfen. Eltern oder Betreuer von Kindern unter sechs Jahren sind bei einer Impfung mit Pandemrix® darauf aufmerksam zu machen, dass hohes Fieber über 38 °C auftreten kann. Nach jeder Impfung sollte Fieber gemessen werden. Tritt Fieber auf, sollte es mit fiebersenkenden Medikamenten wie Paracetamol kontrolliert werden.
Stuttgart - 10.12.2009, 11:30 Uhr