Sekundäre Pflanzenstoffe

Nur Nichtraucher profitieren von Isoflavonen

09.02.2010, 06:45 Uhr


Isoflavone wurden bereits in Fall-Kontroll-Studien mit einem verminderten Lungenkrebsrisiko in Verbindung gebracht. Allerdings fehlen bislang Daten aus prospektiven Kohortenstudien

Isoflavone, die zur Gruppe der Phytoöstrogene gehören, sind vor allem in Sojaprodukten enthalten. In einer prospektiven Kohortenstudie untersuchte eine Arbeitgsgruppe um Taichi Shimazu 36.177 Männer sowie 40.848 Frauen im Alter zwischen 45 und 74 Jahren. Vorausgesetzt wurde, dass die Teilnehmer zu Untersuchungsbeginn in den Jahren 1995 bis 1999 noch nie an Krebs erkrankt waren. Grundlage der Studie war ein Fragebogen, der auch den Verzehr von 138 Lebensmittel-Gruppen abfragte. Im Anschluss ermittelten die Wissenschaftler die Lungenkrebs-Inzidenz im Verhältnis zur Isoflavon-Aufnahme.

In der elf Jahre andauernden Follow-up-Phase konnten 659 Krebserkrankungen festgestellt werden; dabei waren 481 Männer und 178 Frauen betroffen. Bei den männlichen Teilnehmern, die noch nie geraucht hatten, stellten die Forscher einen inversen Zusammenhang zwischen der Isoflavon-Aufnahme und dem Lungenkrebsrisiko fest. Dies traf jedoch nicht auf Personen zu, die rauchten oder in der Vergangenheit Raucher waren. Bei den Frauen war das Ergebnis weniger eindeutig: Lediglich bei Teilnehmerinnen, die noch nie geraucht hatten, zeigte sich ein inverser Trend, der jedoch nicht signifikant war. Somit kann der Isoflavon-Gehalt in der Nahrung bei Nichtrauchern, das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken, senken. Bei Rauchern oder ehemaligen Rauchern konnte dagegen kein positiver Effekt beobachtet werden.

Quelle: Shimazu, T. et al.: Am J Clin Nutr. 2010; Online-Vorabpublikation, DOI: 10.3945/ajcn.2009.28161


Katja Aue