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Myopathie unter Cholesterin-Senker
Gefahr für Muskelschäden steigt mit der Simvastatin-Dosis
Die FDA hat Auswertungen von Studien, Nebenwirkungsmeldungen und Verschreibungsdaten zum Anlass genommen, um verstärkt vor Muskelschäden unter einer Hochdosis-Behandlung mit dem Cholesterin-Senker Simvastatin zu warnen.
Statine hemmen das Enzym HMG-CoA-Reduktase und senken so den Cholesterin-Spiegel. Dieses Enzym ist nicht nur für die Bildung von Cholesterin in Hepatozyten notwendig. In den Muskelzellen ist es an der Ubichinon-Synthese beteiligt. Ubichinon fungiert im Rahmen der Zellatmung als Elektronencarrier und ist damit für die Zellatmung unentbehrlich. Eine erhöhte Statinkonzentration im Blut hat zur Folge, dass auch in den Muskelzellen die HMG-CoA-Reduktase gehemmt wird. Die Muskulatur wird geschädigt. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Rhabdomyolyse, einer Auflösung der quergestreiften Muskulatur (z. B. Herz- und Skelettmuskulatur). Dabei wird in großen Mengen Myoglobin freigesetzt, das zu einem akuten Nierenversagen führen kann.
Simvastatin wird über das CYP450-Enzym CYP3A4 abgebaut. Zu einem erhöhten Simvastatin-Blutspiegel kann es daher durch Interaktionen mit Arzneistoffen kommen, die CYP3A4 hemmen. Je nach Interaktionspotenzial dürfen solche Arzneistoffe nicht zusammen mit Simvastatin oder mit höheren Simvastatin-Dosierungen angewendet werden.
Die FDA verweist darauf, dass eine Rhabdomyolyse eine seltene Nebenwirkung ist, die unter allen Statinen auftreten kann. Patienten sollten umgehend einen Arzt aufsuchen, wenn unter einer Statintherapie der Urin dunkel oder rot gefärbt ist, Muskelschmerzen, Muskelempfindlichkeit, Muskelschwäche oder eine unerklärliche Müdigkeit auftreten.
Quelle
Stuttgart - 22.03.2010, 10:22 Uhr