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Gehirnforschung
Frontalhirn ermöglicht Belohnungsaufschub
Amerikanische und Schweizer Forscher haben herausgefunden, welche Gehirnregion für den so genannten Belohnungsaufschub verantwortlich ist. Der Belohnungsaufschub ist die
Intertemporale Entscheidungen - also die Wahl zwischen Belohnungen, die zu verschiedenen Zeitpunkten auftreten - treffen wir tagtäglich: Die Entscheidung, den Abend gemütlich auf der Couch zu verbringen oder ins Fitnessstudio zu gehen, um etwas für die zukünftige Gesundheit zu tun, gehört beispielsweise dazu.
In den letzten Jahrzehnten hat die Forschung gezeigt, dass die Fähigkeit zum Belohnungsaufschub ein zentraler Mechanismus ist, der es Menschen - und Tieren - erlaubt, Entscheidungen zu treffen, die längerfristig optimaler sind, als nur den unmittelbaren Nutzen zu maximieren. Während die Verhaltensgrundlagen intertemporaler Entscheidungen mittlerweile relativ gut verstanden werden, lagen deren neurobiologische Grundlagen jedoch noch weitgehend im Dunkeln.
Im Rahmen einer aktuellen Studie konnten Forscher nun zeigen, dass der präfrontale Cortex für den Belohnungsaufschub voll funktionsfähig sein muss. Die Resultate sind laut den Studienautoren unter anderem im Hinblick auf die Gehirnentwicklung interessant: Das Frontalhirn bei Kindern und Jugendlichen hat seinen vollen Funktionsumfang noch nicht erreicht. Das könnte erklären, warum sie auf eine unmittelbare Belohnung häufig schlecht verzichten können.
Quelle: Pressemitteilung der Universität Basel vom 29.3.2010
Basel - 30.03.2010, 06:47 Uhr