Gesundheitsausgaben 2008

263 Milliarden Euro für die Gesundheit

Wiesbaden - 07.04.2010, 09:03 Uhr


Im Jahr 2008 wurden in Deutschland 263,2 Mrd. Euro für die Gesundheit ausgegeben. Das waren 9,9 Mrd. Euro oder 3,9 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Dies teilte das Statistische Bundesamt anlässlich des heutigen Weltgesundheitstages mit.

Auf jeden Einwohner entfielen damit Ausgaben in Höhe von rund 3.210 Euro (2007: 3.080 Euro). Die Gesundheitsausgaben entsprachen 10,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Angesichts der zurückgehenden Wirtschaftsleistung im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise erwartet das Statistische Bundesamt, dass dieser Anteil für 2009 auf über 11 Prozent ansteigen wird.

Die Gesundheitsausgabenrechnung erfasst neben den relevanten Ausgaben der gesetz­lichen Krankenversicherung (GKV) auch alle weiteren gesundheitsbezogenen Aufwendungen, die von anderen Ausgabenträgern – etwa der privaten Krankenversicherung (PKV) oder den privaten Haushalten selbst – geleistet werden. Der größte Ausgabenträger ist und bleibt dabei die GKV: Sie trug mit 151,5 Mrd. Euro rund 57,5 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben. Im Vergleich zum Vorjahr sind ihre Ausgaben um 6,1 Mrd. Euro und damit um 4,2 Prozent gestiegen. Den stärksten Zuwachs verzeichnete mit + 6,2 Prozent die PKV. Ihre Ausgaben erhöhten sich um 1,4 Mrd. auf 24,9 Mrd. Euro. Damit entfielen im Jahr 2008 gut 9,5 Prozent der Gesundheitsausgaben auf dieses Versicherungssystem.

Fast die Hälfte der Ausgaben wurde in ambulanten Einrichtungen erbracht (130,9 Mrd. Euro bzw. 49,7 Prozent). Die Ausgaben in diesen Einrichtungen sind mit + 4,5 Prozent überdurchschnittlich stark gestiegen. Vom Ausgabenvolumen her am bedeutsamsten waren dabei die Arztpraxen mit 40,2 Mrd. Euro (+ 1,9 Mrd. Euro; + 5,0 Prozent) und die Apotheken mit 38,5 Md. Euro (+ 1,2 Mrd. Euro; + 3,2 Prozent).

Für Arzneimittel wurden im Jahr 2008 von allen Ausgabenträgern gut 43,2 Mrd. Euro ausgegeben (+ 1,6 Mrd. Euro; + 3,7 Prozent). Dabei wurden die überdurchschnittlichen Ausgabenanstiege für Arzneimittel der GKV und der PKV von einem Rückgang der Zahlungen der privaten Haushalte zum Beispiel im Bereich der Selbstmedikation abgemildert. Betrachtet man die Entwicklung von 2000 bis 2008, ist zu erkennen, dass die Gesamtaufwendungen für Arzneimittel mit einem durchschnittlichen jährlichen Anstieg von 4 Prozent stärker als die gesamten Gesundheitsausgaben (+ 2,7 Prozent) gewachsen sind.

Detaillierte Informationen und lange Zeitreihen zu den Gesundheitsausgaben sind kostenfrei in der GENESIS-Online Datenbank über die Tabellen zur Gesundheitsausgabenrechnung (23611) abrufbar. Gesundheitsbezogene Daten finden sich zudem unter www.gbe-bund.de.


Kirsten Sucker-Sket