Ernährung

Nicht zu viele Kekse naschen

Jena - 26.06.2010, 07:00 Uhr


Eine hohe Aufnahme von Trans-Fettsäuren steht im Verdacht, Herzerkrankungen zu begünstigen. Durch den Verzehr von Süßigkeiten und Backwaren kann die empfohlene

Die Ernährungswissenschaftlerin Melanie Bähr von der Universität Jena erhielt am 17. Juni in Leipzig den Oecotrophica-Preis 2010 des Verbands der Oecotrophologen und des Margarine-Instituts für gesunde Ernährung für ihre Diplomarbeit "Fettsäurenverteilung in Lebensmitteln und Humangeweben mit Fokus auf Trans-Fettsäuren und konjugierte Linolsäuren".

Trans-Fettsäuren entstehen, wenn pflanzliche Öle unter hohen Temperaturen gehärtet werden. Im Prozess des Härtens wird die Molekülstruktur der Öle verändert. Im Gegensatz dazu gibt es natürlich vorkommende Trans-Fettsäuren, die in Milch oder Butter zu finden sind und in gesundheitsfördernde konjugierte Linolsäuren (CLA) umgewandelt werden können.

Für ihre Diplomarbeit hat die Wissenschaftlerin Lebensmittel untersucht, die in vorangegangenen Studien durch hohe Trans-Fettsäurengehalte aufgefallen sind. Dazu zählen Pommes frites, diverse Riegel, Snacks und Bäckereiprodukte wie Schweinsohren, Krapfen und Spritzringe. Zu den insgesamt 229 Proben gehören neben tiefgefrorenen Backwaren und Pommes auch Bio-, Diät- und Kinderprodukte aus dem Supermarkt und vom Discounter. Die Pommes stammten von bekannten Fastfood-Ketten, die Backwaren von sämtlichen Anbietern im Jenaer Stadtgebiet.

Die Ergebnisse fielen durchwachsen aus: Generell haben die Gehalte der "kritischen" Trans-Fettsäuren in den Produkten abgenommen. Dabei waren keine Abstriche an Aussehen und Geschmack der Lebensmittel festzustellen. Allerdings gebe es deutliche "Ausreißer" insbesondere bei Süßigkeiten und Backwaren. So enthielt ein Spritzring unter den Proben 4,6 Gramm an Trans-Fettsäuren. Ernährungsrichtlinien empfehlen je nach Energieaufnahme eine maximale Aufnahme von 2 bis 3 Gramm pro Tag. Dieser Wert kann demnach leicht überschritten werden.

Gerade für Kinder und Herz-Kreislauf-Patienten kann eine hohe Trans-Fettsäurenaufnahme nachteilig sein. Wer sich gesundheitsbewusst ernähren möchte, sollte deshalb besser Lebensmittel mit einem hohen Fettanteil und Produkte mit der Aufschrift "gehärtetes Pflanzenfett" meiden, denn das kann ein Hinweis auf einen erhöhten Gehalt an Trans-Fettsäuren sein.

Quelle: Pressemitteilung der Universität Jena, 17. Juni 2010.


Dr. Bettina Hellwig