Osteoporose

Warnung vor atypischen Knochenbrüchen unter Bisphosphonaten

15.10.2010, 10:41 Uhr


Bisphosphonate, die zur Prophylaxe und Therapie der Osteoporose eingesetzt werden, stehen im Verdacht, bei Langzeitanwendung das Risiko für atypische Frakturen zu erhöhen. Obwohl eine Kausalität

Üblicherweise treten bei Osteoporose Frakturen am Oberschenkelhals auf. Das Risiko für solche Frakturen lässt sich ebenso wie für Wirbelfrakturen durch eine Bisphosphonattherapie verringern. In den letzten Jahren sind jedoch unter einer Langzeitanwendung von Bisphosphonaten immer wieder Oberschenkelfrakturen mit ungewöhnlicher Lokalisation registriert worden. So wurde Ende 2009 im Journal of Bone and Joint Surgery ein Review von Fallprotokollen veröffentlicht, in denen Patientinnen unter einer Alendronat-Langzeittherapie nach einem Bagatelltrauma subtrochantäre oder diaphysäre Femurfrakturen erlitten hatten. Insgesamt waren innerhalb von vier Jahren sieben Fälle aufgefallen. Die Patientinnen waren im Mittel 61 Jahre alt und hatten Alendronat durchschnittlich 8,6 Jahre eingenommen. Solche ungewöhnlichen Frakturen sind selten. Ihr Anteil liegt unter einem Prozent aller Hüft- und Oberschenkelfrakturen.

Obwohl nicht klar ist, dass Bisphosphonate tatsächlich für die Frakturen verantwortlich sind, hat die FDA jetzt verfügt, dass auf solche atypischen Frakturen unter "Warnings and Precautions" in den Produktinformationen aller Bisphosphonate hingewiesen werden muss, die bei Osteoporose-Behandlung indiziert sind. Nicht betroffen sind Bisphosphonate, die bei Morbus Paget oder Tumor-induzierter Hyperkalzämie eingesetzt werden.


Dr. Doris Uhl