Arzneimittel-Sparpaket

KKH-Allianz hätte gern höheren Apothekenabschlag

Hannover - 01.11.2010, 14:12 Uhr


Die KKH-Allianz freut sich über die bereits spürbaren Wirkungen des seit August erhöhten Herstellerrabatts. Begrüßt wird von der Kasse auch die geplante Erhöhung des Apothekenabschlags auf 2,05 Euro pro Packung.

Die Anhebung des gesetzlichen Herstellerrabattes von sechs auf 16 Prozent zum 1. August 2010 hat der KKH-Allianz eigenen Angaben zufolge bereits fünf Millionen Euro bei den Arzneimittelkosten eingespart. Sie sind im dritten Quartal 2010 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur noch um 1,8 Prozent je Versicherten gestiegen.

„Das ist eine erfreuliche Entwicklung, mit der wir uns aber nicht zufrieden geben können“, erklärte der Vorstandschef der Kasse, Ingo Kailuweit. Er sieht angesichts der in den vergangenen Wochen vorgenommenen Korrekturen am Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz das dringend notwendige Einsparvolumen von zwei Milliarden Euro gefährdet. „Den Pharmafirmen wurden nachträglich zahlreiche Hintertürchen eingeräumt, um sich den Einsparungen doch noch zu entziehen“, kritisiert Kailuweit.

Grundsätzlich positiv bewertet Kailuweit dagegen, dass die Apotheker durch die Anhebung des Apothekenrabattes jetzt direkt am Sparpaket beteiligt werden. Allerdings bedeute die Anhebung auf 2,05 Euro pro Packung einen niedrigeren Rabatt als noch im Jahr 2008: „Ob Versicherte, Krankenhäuser, Ärzte oder Krankenkassen – derzeit müssen alle Beteiligten im Gesundheitswesen ihren Beitrag leisten, dass das System finanzierbar bleibt. Das gilt auch für Apotheker.“ 

Die KKH-Allianz verwies darauf, dass die Ausgaben für Arzneimittel zu den größten Kostentreibern im Gesundheitswesen gehörten. In den ersten drei Quartalen 2010 hätten die Ausgaben der Kasse um 3,7 Prozent je Versicherten über denen des Vorjahres gelegen. Für das Jahr 2010 müsse in der gesamten gesetzlichen Krankenversicherung mit einer Kostensteigerung von mehr als drei Prozent gerechnet werden. „Angesichts dieser Prognose ist an ein Aufatmen nicht zu denken. Es gilt, den Kostendruck weiter zu minimieren“, so Kailuweit.


Kirsten Sucker-Sket