„Phytothek“ für Apotheken geplant

Bionorica legt kräftig zu

Berlin - 04.03.2011, 17:26 Uhr


Während der OTC-Markt im letzten Jahr nahezu stagnierte, läuft das Geschäft des Phytopharmaka-Herstellers Bionorica bestens. Wie das Unternehmen heute vermeldete, stieg der Netto-Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 Prozent auf 149 Mio. Euro.

Bionorica erreicht im Bereich pflanzlicher Arzneimittel eigenen Angaben zufolge inzwischen einen Marktanteil von 10,4 Prozent nach Absatz. Alleine Sinupret® sei trotz der schwachen Erkältungs- und Grippesaison im letzten Jahr 8,2 Millionen mal in Deutschland verkauft worden. Mit einem Marktanteil von 18,3 Prozent sei es das umsatzstärkste OTC-Präparat im deutschen Erkältungsmarkt. Neben Sinupret® habe auch das Präparat Canephron® (Harnwegsinfekte) eine „überaus hohe Dynamik“ entwickelt.

Für Vorstandschef  Prof. Dr. Michael Popp ist das Wachstum „ein klarer Beweis dafür, dass pflanzliche Arzneimittel mit wissenschaftlich bestätigter Wirkung und Nebenwirkungsarmut eine immer wichtigere Alternative zu chemisch-synthetischen Medikamenten werden“. Nun will das Unternehmen den deutschen Verwendern von Naturarzneien vermitteln, dass es qualitativ hochwertige Phytopharmaka in Verbindung mit einer fachkompetenten Beratung nur in Apotheken gibt. Dazu plant Bionorica, die so genannte „Phytothek“ in Apotheken zu etablieren. Dabei handele es sich um ein individuell anpassbares Einrichtungskonzept, in dem sich ausschließlich nach Indikationen getrennte pflanzliche Arzneimittel befinden. Das Konzept werde derzeit mit mehreren Piloten in Deutschland getestet, weitere Informationen sollen ab Mitte des Jahres erfolgen.

Nicht nur in Deutschland erfreuen sich pflanzliche Arzneimittel zunehmender Beliebtheit. Mittlerweile ist Bionorica in 49 Ländern aktiv. 2010 sei man unter anderem Marktführer für Phytopharmaka in Russland, Weißrussland und Usbekistan gewesen, so das Unternehmen. Auch in Polen habe man sich zwei Jahre nach dem Aufbau einer eigenen Organisation weitaus besser als der Markt entwickelt. In England brachte Bionorica vor wenigen Wochen vier Präparate auf den Markt. Andere Markteintritte in der EU seien in Vorbereitung.


Kirsten Sucker-Sket