EHEC

Vorsicht bei abrupter Essensumstellung für Phenprocoumon-Patienten

14.06.2011, 15:20 Uhr


Eine plötzliche Essensumstellung aufgrund der EHEC-Epidemie kann für Herzpatienten mit Gerinnungshemmern bedenklich werden. Darauf weist die Deutsche Herzstiftung hin

Noch gibt es hinsichtlich der Herkunft der EHEC-Erreger keine sichere Entwarnung. Viele verzichten wahrscheinlich nach wie vor sicherheitshalber auf bestimmte Salat- und Gemüsesorten. Für Herzpatienten, die Gerinnungshemmer wie Phenprocoumon (Marcumar, Falithrom oder Coumadin) einnehmen, kann eine solche, abrupte Umstellung der Ernährung allerdings nachteilige Folgen haben. Als „Gegenspieler“ von Vitamin K greifen die Stoffe in die Blutgerinnung ein und hemmen die Bildung von Gerinnungsfaktoren. Für eine richtige Behandlung mit Gerinnungshemmern ist ein stabiles Gleichgewicht zwischen der Dosierung des Arzneimittels und der aufgenommenen VitaminK-Menge wichtig. Bei plötzlichem Verzicht auf Blattsalate, Spinat, Brokkoli oder auch verschiedene Kohlsorten kann die Blutverdünnung verstärkt werden, und es besteht die Gefahr ungewollter Blutungen. Eine Liste mit genauen Angaben zur VitaminK-Menge in verschiedenen Lebensmitteln (z.B. Gemüse) steht auf der Webseite der Deutschen Herzstiftung zum Download zur Verfügung (www.herzstiftung.de/pdf/Vitamin-K-in-Gemuese.pdf).

Phenprocoumon-Patienten sollten bei einer Ernährungsumstellung noch häufiger ihren INR-Wert zur Kontrolle der Gerinnungshemmung zu messen, damit auf Veränderungen gegebenenfallsmit einer Dosierungsanpassung reagiert werden kann.

Für Acetylsalicylsäure (ASS) gilt diese Vorsichtsmassnahme nicht.

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Dr. Helga Blasius/DAZ


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