Industrielle Verblisterung

Blisterverband sieht Verblisterung „auf einem guten Weg“

Berlin - 02.08.2011, 14:20 Uhr


Der Bundesverband Patientenindividueller Arzneimittelverblisterer e.V. (BPAV) sieht die Verblisterung in Deutschland auf einem guten Weg.

Mehrere erfolgreich abgeschlossene Pilotprojekte haben nach Ansicht des Bundesverbands  die Akzeptanz und Wirtschaftlichkeit der patientenindividuellen Arzneimittelverblisterung deutlich belegt. Zuletzt seien die Ergebnisse einer Untersuchung der Westfälischen Wilhelmsuniversität (Institut für betriebswirtschaftliches Management im Fachbereich Chemie und Pharmazie) im Rahmen eines Berliner Projekts zusammen mit der AOK Nord-Ost bekannt gegeben worden.

„Die Patienten erfahren eine enorme Qualitätsverbesserung bei der Arzneimittelgabe. Die Fehler beim Stellen der Arzneimittel konnten um ein Zehntausendfaches reduziert werden. Etwa 65 % der Pflegekräfte und Ärzte erachten die Verblisterung für chronisch kranke Patienten als sinnvoll. Das spricht für sich“, so der BPAV-Vorsitzende Hans-Werner Holdermann.

Der BPAV habe in einer eigenen Studie im Frühjahr dieses Jahres bereits herausgearbeitet, welches Einsparpotenzial die Dienstleistungsgemeinschaft Apotheke/Verblisterer dem Gesamtsystem  bieten könne. Bezogen auf 709.000 stationär versorgte Patienten (die Zahl ist aus 2007) – sind das laut Bundesverband netto rund 100 Mio. Euro im Jahr.

Mit der industriellen Verblisterung sieht der Bundesverband Kostenreduktionspotenziale im Milliardenbereich (30 €/Woche/Patient), vor allem aufgrund weniger stationärer Einweisungen. Die Politik sollte, so Holdermann in der Pressemitteilung, diese Fakten im Rahmen der nun konkreter werdenden Gespräche über die Pflegereform zur Kenntnis nehmen.

Der BPAV wurde Ende 2009 gegründet. Dem Verband gehören Unternehmen an, die nach deutschem Recht (§ 13 AMG) patientenindividuelle pharmazeutische Blister herstellen dürfen, also eine Herstellererlaubnis führen. Aktuell hat der Verband neun Blisterzentren und sechs fördernde bzw. assoziierte Partner als Mitglieder.


DAZ.online