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SOEP-Studie
Luftverschmutzung schädigt Kindergesundheit
Vor allem eine verstärkte Kohlenmonoxid-Belastung sowie erhöhte Ozonwerte schädigen die Gesundheit von Kindern. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie auf der Basis von Daten des soziooekonomischen Panels (SOEP).
Eine verstärkte Belastung durch Kohlenmonoxid führt zu einem geringeren Geburtsgewicht von Babys. Kleinkinder, die erhöhten Ozonwerten ausgesetzt sind, leiden häufiger unter Bronchitis oder Atemwegserkrankungen.
Messwerte zur Luftqualität, die das Umweltbundesamt deutschlandweit erhebt, zeigten: In Regionen, die mit hohen Kohlenmonoxid (CO)-Werten belastet sind, kommen häufiger Kinder mit einem relativ geringen Geburtsgewicht zur Welt. Im Durchschnitt sind diese Babys 289 Gramm leichter als andere Neugeborene - ein klarer Hinweis darauf, wie sehr die Luftverschmutzung Kindern bereits im Mutterleib schaden kann. Wenn Schwangere erhöhten Kohlenmonoxid-Konzentrationen ausgesetzt sind, verschlechtert sich die Versorgung der Babys mit Sauerstoff. Hohe Kohlenmonoxid-Werte kommen insbesondere in verkehrsreichen Regionen vor.
Die Gesundheit von zwei- bis dreijährigen Kleinkindern ist vor allem in Gebieten gefährdet, die von Sommersmog betroffen sind. Als Sommersmog bezeichnet man die Belastung der bodennahen Luft durch eine hohe Ozonkonzentration, die besonders bei sonnigem Wetter entsteht. Diese Kinder tragen ein messbar erhöhtes Risiko, an Bronchitis oder Atemwegserkrankungen zu erkranken. Der Grund: Sie atmen mehr Sauerstoff ein als Erwachsene. Gleichzeitig ist ihr Immunsystem noch nicht voll ausgereift.
Insgesamt flossen SOEP-Daten zu etwa 2000 Kindern in die Studie ein. Diese Daten wurden zwischen 2002 und 2007 erhoben. Das Umweltbundesamt misst stündlich die Belastungen der Luft durch Feinstaub, Kohlenmonoxid, Ozon, Schwefeldioxid und Stickstoffdioxid.
Literatur: Coneus, K., Spieß, C. K.: J. Health Econ. 2011; Online: doi:10.1016/j.jhealeco.2011.09.006.
Berlin - 15.11.2011, 09:22 Uhr