Trans-Fettsäuren

Vorsicht bei gehärteten Fetten

Jena - 03.12.2011, 10:00 Uhr


Pommes und zahlreiche frittierte Kartoffelgerichte können Trans-Fettsäuren enthalten, die beim Härten von Pflanzenölen entstehen. Eine hohe Aufnahme dieser Fettsäuren steht im Verdacht, Herzerkrankungen zu begünstigen.

Daher wird von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlen, die Trans-Fettsäuren-Aufnahme so gering wie möglich zu halten. Besonders Kinder, Jugendliche und Herz-Kreislauf-Patienten sollten darauf achten. In Deutschland ist – anders als in Dänemark – kein Grenzwert für den Gehalt von Trans-Fettsäuren in Lebensmitteln vorgegeben. Forscher der Universität Jena haben jetzt 319 Produkte auf ihren Gehalt an Trans-Fettsäuren untersucht.

Das Ergebnis der Jenaer Studie fällt allgemein positiv aus. So haben viele Hersteller auf die Kritik von Ernährungswissenschaftlern reagiert und den Gehalt von Trans-Fettsäuren verringert. Die Produkte ohne oder sehr wenig Trans-Fettsäuren sehen genauso aus und schmecken genauso gut wie jene, die Trans-Fettsäuren enthalten.

Besonders hohe Trans-Fettsäure-Anteile fanden die Wissenschaftler in Backwaren wie Pfannkuchen, Spritzringen und Schweinsohren. Bei jedem zweiten geprüften Produkt wurde der dänische Grenzwert deutlich überschritten. Für die Verbraucher ist das noch kein Grund zur Besorgnis, denn potenziell gefährlich sind diese Produkte erst bei übermäßigem Verzehr. Das gilt für die Pommes ebenso wie für die Blätterteigtaschen vom Bäcker.

Kompliziert wird die Situation für die Verbraucher, weil der fehlende Grenzwert zugleich eine fehlende Kennzeichnungspflicht nach sich zieht. Als Indiz für den potenziell hohen Gehalt an Trans-Fettsäuren kann die Aufschrift „enthält gehärtetes Pflanzenfett“ gelten. Denn beim Härten der Pflanzenöle unter hohen Temperaturen entstehen die ungeliebten Trans-Fettsäuren, weil sich die Molekülstruktur der Öle verändert. Im Gegensatz dazu finden sich in Milch und Butter natürlich vorkommende Trans-Fettsäuren, die in gesundheitsfördernde konjugierte Linolsäuren (CLA) umgewandelt werden können.

Für den gesundheitsbewussten Konsumenten bleibt die Erkenntnis, dass bei Pommes und Pfannkuchen etwas weniger sicherlich mehr ist, da diese Produkte besonders reich an Fett und gesättigten Fettsäuren sind.

Literatur: Kohnt, K., et al.: Eur. J. Lipid Sci. and Technol. 2011;113:1282-92; Online: doi: 10.1002/ejlt.201100037.


Dr. Bettina Hellwig