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Arzneimittelhersteller
2012 – das Jahr der Generikahersteller?
Im Bundesgesundheitsministerium fehle es an politischer Kompetenz, um die Auswirkungen von Gesetzen auf die Industrie zu verstehen, sagte Sven Dethlefs, Deutschland-Geschäftsführer des israelischen Pharmakonzerns Teva, laut dpa. Dethlefs plädierte dafür, im stark reglementierten Gesundheitsmarkt Markthindernisse zu beseitigen, die angeblich die Kosten des Gesundheitssystems erhöhen.
Die Generikahersteller fühlen sich durch die jetzige Gesetzeslage zu den Rabattverträgen teilweise gegenüber den Originalherstellern benachteiligt. So können Hersteller kurz vor dem Ablauf eines Patents mit gesetzlichen Krankenkassen Rabattverträge schließen, die ihnen dann die Exklusivität zumindest in einem Teil des GKV-Marktes erhalten. Dethlefs hingegen fordert: „Nach einem Patentablauf und dem Eintritt der ersten Generika (in den Markt) sollte für 24 Monate ein offener Wettbewerb gewährleistet sein.“ Damit stellt er sich hinter die gleichlautende Forderung des Branchenverbands Pro Generika (Pro Generika fordert vertragsfreie Wettbewerbsphase).
Selbst wenn die Gesetzeslage unverändert bleibt, hätten die Generikahersteller jedoch keinen Grund, über ihre wirtschaftliche Situation zu klagen, denn im kommenden Jahr laufen überdurchschnittlich viele Patente ab. Für die Originalhersteller bedeutet dies eine gefährliche „Patentklippe“, die es zu meistern gilt, während sich den Generikaherstellern hier große Chancen bieten. So beabsichtigt die zu Teva gehörende Firma Ratiopharm in Ulm, ab nächstem Jahr Valsartan zu einem deutlich niedrigeren Preis auf den Markt zu bringen, als das derzeit noch patentgeschützte Präparat Diovan® (Hersteller: Novartis) kostet.
Ulm - 29.12.2011, 11:28 Uhr