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AOK-Rabattverträge
Pro Generika: Marktkonzentration statt mittelständischer Vielfalt
Die AOK hat gestern verkündet, dass im April neue Rabattverträge für insgesamt 95 Wirkstoffe starten. Während die Kasse die Mittelstandsfreundlichkeit ihrer Ausschreibung betont, ist es für den Branchenverband Pro Generika entscheidend, „was hinten raus kommt“ – und das sind vor allem Zuschläge für große Unternehmen.
In der gestrigen AOK-Presseerklärung betonte der Chefverhandler der Kasse für die Rabattverträge, Christopher Hermann, dass man mit der Erweiterung der Ausschreibung auf bundesweit acht Gebietslose den Interessen kleinerer Pharmaunternehmen entgegengekommen sei. Insgesamt hätten sich mehr als 80 kleinere, mittelständische und konzernzugehörige Pharmaunternehmen beteiligt.
Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika, räumt ein, dass die Zahl der Bewerber nach wie vor hoch sei. „Viel genutzt hat dies aber offenbar insbesondere den kleinen und mittleren Unternehmen nicht“. Das Berliner IGES Institut habe die Zuschläge der 7. AOK-Ausschreibung unter die Lupe genommen. Sein Ergebnis: Die zehn umsatzstärksten Generikaunternehmen erhielten 90,2 Prozent der voraussichtlichen Jahresumsätze. Dagegen liege ihr Marktanteil im Arzneimittelmarktsegment ohne Rabattverträge lediglich bei 35 Prozent.
Diese Fakten belegen aus Sicht von Pro Generika, dass Ausschreibungen im Arzneimittelmarkt von den gleichen negativen Risiken und Nebenwirkungen begleitet werden, die bereits in anderen Branchen eingetreten sind. Bretthauer: „Mit Ausschreibungen nimmt vor allem die Marktkonzentration deutlich zu, denn immer größere Umsatzanteile verlagern sich auf immer weniger Unternehmen“. Zudem nähmen frühzeitige Ausschreibungen neu in den Markt eingeführter Generika vor allem kleinen Unternehmen immer mehr die Luft zum Atmen.
Für Februar hat die AOK bereits ihre nächste Ausschreibung von Arzneimittelrabattverträgen angekündigt.
Berlin - 26.01.2012, 10:26 Uhr