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Neu auf dem Markt
Kinasehemmer Vemurafenib
Vemurafenib ist ein neuer, oral anwendbarer, niedermolekulare Kinaseinhibitor für die Behandlung von Patienten mit inoperablem oder metastasierendem Melanom mit einer BRAF-V600-Mutation.
Der neue Wirkstoff hemmt spezifisch die Aktivität des mutierten BRAF-Proteins. Das BRAF-Protein ist ein wichtiger Bestandteil des RAS-RAF-Signalweges, der am normalen Wachstum und Überleben der Zellen beteiligt ist. Mutierte Formen des BRAF-Proteins können bewirken, dass dieser Signalweg überaktiv wird, was zu unkontrolliertem Zellwachstum und Krebs führen kann. Solche Mutationen finden sich bei etwa 50 Prozent aller Melanome und bei acht Prozent aller soliden Tumoren.
Eine Behandlung mit Vemurafenib ist nur bei Patienten mit der Mutation sinnvoll. Zur Beurteilung kann das mutierte Protein mit dem zeitgleich entwickelten Cobas-4800 BRAF V600-Mutationstest nachgewiesen werden.
Die empfohlene Dosis beträgt 960 mg (vier Tabletten à 240 mg) zweimal täglich (entsprechend einer Tagesgesamtdosis von 1.920 mg.
Die Zulassung von Vemurafenib basiert auf den Ergebnissen der randomisierten, offenen, kontrollierten und multizentrischen Phase-III-Studie BRIM-3 (BRAF Inhibitor in Melanoma), in die europaweit 675 Patienten mit nicht vorbehandeltem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Melanom Stadium IIIC/IV eingeschlossen waren. Hier reduzierte Vemurafenib das Risiko für das Fortschreiten der Erkrankung (progressionsfreies Überleben) signifikant um 74 Prozent, verglichen mit Chemotherapie und ließ den Tumor erheblich schrumpfen: Die Ansprechrate bei den Patienten, die Vemurafenib erhielten (48,4 Prozent), war fast neunmal so hoch wie in der Chemotherapie-Gruppe. Nach sechs Monaten lebten noch 84 Prozent der Patienten, die Vemurafenib erhielten, verglichen mit 64 Prozent der Patienten unter Chemotherapie. In einer Post-hoc-Analyse der BRIM-3-Daten mit längerer Nachbeobachtung betrug das mediane Gesamtüberleben mit Vemurafenib 13,2 Monate gegenüber 9,6 Monaten für die Chemotherapie.
Zu den unerwünschten Wirkungen gehören dermatologische Nebenwirkungen und eine erhöhte Lichtempfindlichkeit.
Literatur: Fachinformation von Zelboraf®, Stand Februar 2012.
07.03.2012, 10:00 Uhr