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DAV zu Apothekenschließungen
Größter Schwund in drei Bundesländern
In Deutschland ist die Zahl der Apotheken auf den niedrigsten Stand seit 15 Jahren gesunken: Derzeit gibt es hierzulande 21.238. Nach Angaben des Deutschen Apothekerverbandes sank ihre Zahl im vergangenen Jahr in Bayern (-44), Nordrhein-Westfalen (-34) und Hessen (-24) am stärksten. Zusammen verzeichnen die drei Bundesländer rund die Hälfte des bundesweiten Rückgangs im Jahr 2011.
Der EU-Durchschnitt der Apothekendichte liegt bei 3.300 Einwohnern pro Apotheke. Deutschland liegt mit seiner Apothekendichte von rund 3.800 Einwohnern pro Apotheke zwischen den beiden Nachbarländern Polen (3.600) und Tschechien (4.500). Ebenfalls zum Mittelfeld gehören Frankreich 2.800 und Österreich mit 6.600. Die geringste Apothekendichte hat Dänemark (17.700), gefolgt von den Niederlanden (8.300) – die größte besitzen Griechenland (1.200) und Bulgarien (1.700).
Den Rückgang der Apothekenzahlen erklärt DAV-Vorsitzender Fritz Becker damit, dass die Apotheken ihre Leistungen zu den Kosten von heute und den Honoraren von vor acht Jahren erbringen müssen. Auch in diesem Jahr bürde das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz den Apotheken weitere Zusatzbelastungen auf, wie etwa der erhöhte Zwangsabschlag für die Krankenkassen.
Laut Arzneimittelpreisverordnung liegt das Fixhonorar seit 2004 bei 8,10 Euro – abzüglich der 2,05 Euro, die das AMNOG vorschreibt. Becker fordert daher: „Wir brauchen eine Anpassung der Vergütung pro rezeptpflichtigem Arzneimittel an die allgemeine Kostenentwicklung. Vor allem die Nacht- und Notdienste, die Rezepturen und die Abgabe von Betäubungsmitteln müssen leistungsgerecht bezahlt werden.“
Berlin - 19.04.2012, 11:47 Uhr