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Europäische Allergiestudie
Pollen sind unterschiedlich aggressiv
Die Pollen von Birken, Gräsern und Oliven sind in Europa die wesentlichen Auslöser für Heuschnupfen. Die allergische Reaktion gegen eine bestimmte Pollenart kann höchst unterschiedlich ausfallen. Wie Forscher jetzt in einer europaweiten Studie feststellten, variiert auch die Schlagkraft der Pollen.
Abhängig von Zeit und Region produzieren die Pollen verschieden große Mengen an Eiweißverbindungen, die letztlich für die allergische Immunantwort verantwortlich sind.
In der dreijährigen Hialine-Studie (Health Impacts of Airborne Allergen Information Network) untersuchen 13 Forschungseinrichtungen in elf europäischen Ländern die Auswirkungen von Allergenen in der Luft. Darüber informierten jetzt Wissenschaftler der Technischen Universität München, die an diesem Projekt beteiligt sind.
Unter anderem untersuchen die Wissenschaftler die drei Hauptverursacher von Heuschnupfen in Europa – die Pollen von Birken, Gräsern und Oliven. Wie stark die Belastung für die Patienten ist, lässt sich bis heute nur über die Pollenkonzentration in der Luft ermitteln. Diese Methode sagt jedoch wenig über die tatsächliche Aggressivität der Pollen aus. Denn abhängig von ihrem Reifungszustand enthalten Pollen einer Pflanzenart verschiedene Allergene in unterschiedlicher Menge.
Die Wissenschaftler konzentrierten sich auf das jeweils wichtigste Allergen der drei Pflanzenarten: Bet v 1 (Birke), Phl p 5 (Gräser), Ole e 1 (Olive). Dabei variierte das allergische Potenzial um den Faktor 10, das heißt, an „starken“ Tagen wurde bis zu zehnmal mehr Allergen freigesetzt als an anderen. Die größten Schwankungen beobachteten die Forscher bei den Gräserpollen: In Frankreich bildeten sie die siebenfache Menge an Phl p 5 und waren hier deutlich aggressiver als in Portugal. An einigen Tagen konnten die Forscher an der Messstation in Portugal eine hohe Allergenbelastung durch Ole e 1 messen, obwohl an diesen Tagen kaum portugiesische Pollen durch die Luft flogen. Durch meteorologische Berechnungen fanden sie heraus, dass das Allergen aus Spanien eingeflogen war, wo die Pollen ein deutlich erhöhtes allergisches Potenzial haben.
München - 20.05.2012, 11:11 Uhr