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NAV-Virchow-Bund
„Jede Menge Unsinn“ auf Kosten der Solidargemeinschaft
Laut dem Bundesvorsitzenden des NAV-Virchow-Bundes verfügen die Gesetzlichen Krankenkassen derzeit über rund 20 Milliarden Euro Überschuss, weigern sich dennoch, die Praxisgebühr abzuschaffen und finanzieren gleichzeitig „jede Menge Unsinn“ – Dr. Dirk Heinrich kritisiert einige Krankenkassenleistungen scharf.
Eine Vielzahl gesetzlicher Krankenversicherungen übernehme osteopathische Behandlungen und erstatte Arzneimittel der anthroposophischen Medizin, Homöopathie oder Phytotherapie. Vielfach sei der Nutzen der Behandlungsmethoden und genannten Arzneimittel nicht bewiesen, und diese gehörten aus gutem Grund nicht zum Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung, so Heinrich. Darüber hinaus trügen einige Kassen die Kosten für Behandlungen bei Ärzten, die keine kassenärztliche Zulassung besäßen. Diese Ärzte umgingen damit die Qualitätsprüfungen, die die Krankenkassen sonst bei Vertragsärzten einforderten, kritisiert er weiter.
Dabei sei die Absicht der Krankenkassen klar: Diese wollten ein bestimmtes Klientel bedienen und täten dies auf Kosten der Beitragszahler. Grundsätzlich sei eine Verbesserung des Leistungsspektrums zwar wünschenswert, dennoch „offenbarten“ die genannten Angebote die Zielrichtung der Kassen, so Heinrich. „Das ist Rosinenpickerei durch knallhartes Marketing und hat mit der verantwortungsvollen Versorgung von Patienten nichts zu tun. So geht man mit Zwangsbeiträgen nicht um“, machte Heinrich den Standpunkt der niedergelassenen Ärzte klar.
Der NAV-Virchow-Bund ist der Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands. Er vertritt die Interessen der niederlassungswilligen, der niedergelassenen und ambulant tätigen Ärzte.
Berlin - 01.06.2012, 09:30 Uhr