Öko-Test rät zu Arzneimitteln aus Traubensilberkerze

Wegen der bekannten möglichen Nebenwirkungen wie Thrombosen und Brustkrebs wird eine Hormonersatztherapie laut Öko-Test heute nur noch bei schlimmen Wechseljahresbeschwerden durchgeführt. Und auch dann nur in geringen Dosen und so kurz wie möglich. Daher nahm das Verbrauchermagazin unter wissenschaftlicher Beratung des pharmazeutischen Chemikers Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz 28 pflanzliche Mittel genauer unter die Lupe.

Dabei schnitten fast alle Arzneimittel mit dem Wirkstoff der Traubensilberkerze mit der Gesamtnote „sehr gut“ (10x) oder „gut“ (3x) ab. Die positiven Effekte seien hier durch wissenschaftliche Studien belegt, erklärt Öko-Test. Bei den beiden Remifemin-Produkten bemängelt das Magazin unter anderem Deklarationsmängel im Beipackzettel. Die Remifemin-Tabletten erhielten daher ein „befriedigend“, die Filmtabletten Remifemin Plus (Traubensilberkerze und Johanniskraut) lediglich ein „ungenügend“ – schließlich litten nicht alle Wechseljahresgeplagten unter Depression, so die Erklärung.

Acht der Nahrungsergänzungsmittel erhielten die Gesamtnote „befriedigend“, drei ein „ausreichend“ und zwei lediglich ein „ungenügend“. Ihr Inhalt: Isoflavone aus Soja und/oder Rotklee – teilweise kombiniert mit Nachtkerze oder Melisse. Wegen der nach Ansicht Schubert-Zsilavecz insgesamt „widersprüchlichen und nicht ausreichenden Studienlage zu Wirkung und Unbedenklichkeit“ erachtete Öko-Test den Nutzen der Präparate für die gesunde Anwenderin als nicht belegt. Daran ändere auch das Zusetzen von Vitaminen und Mineralstoffen bei einigen Präparaten nichts.