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Stada-Halbjahresbilanz
Mehr Unabhängigkeit vom deutschen Markt
Der Arzneimittelhersteller Stada sieht sich ungeachtet eines Gewinnrückgangs im ersten Halbjahr auf Kurs, seine Ziele für 2012 und 2014 zu erreichen. „Wir halten unseren positiven Ausblick vor dem Hintergrund des schwierigen Marktumfeldes in Westeuropa bis 2014 aufrecht“, sagte Vorstandschef Hartmut Retzlaff heute in Frankfurt.
Während der Überschuss in den ersten drei Monaten 2012 noch um gut ein Drittel eingebrochen war, wies Stada im zweiten Quartal dank eines Anstiegs des operativen Ergebnisses einen Gewinnanstieg aus. In den ersten sechs Monaten sank der Konzerngewinn dennoch um 14 Prozent auf 48,1 Millionen Euro. Sonderbelastungen für den Konzernumbau schlugen sich im ersten Halbjahr mit 25,7 Millionen Euro vor Steuern nieder. Der Konzernumsatz stieg um 7 Prozent auf 885,2 Millionen Euro. 66 Prozent wurden dabei mit Generika erwirtschaftet, 23 Prozent durch Markenprodukte.
Der Vorstand will Stada mit dem Ausbau des internationalen Geschäfts unabhängiger vom deutschen Heimatmarkt machen. „Angesicht der zuletzt getätigten Akquisitionen konnten wir unsere internationalen Geschäftsaktivitäten auf einen Anteil von fast drei Viertel am Konzernumsatz ausbauen und uns damit wieder ein Stück unabhängiger vom stark regulierten deutschen Markt machen“, sagte Retzlaff. So machen etwa die Rabattverträge dem Generikamarkt zu schaffen – allerdings konnte das Stada zuletzt großvolumige Rabattverträge mit Kassen abschließen. In der Folge lagen die Umsätze im deutschen Markt im ersten Halbjahr 2012 mit 233,2 Millionen Euro etwa auf Vorjahresniveau. Auch weitere Zukäufe im Markengeschäft mit Produkten wie der Sonnencreme Ladival sollen die Abhängigkeit vom Geschäft mit Generika in Deutschland reduzieren. Dennoch ist Deutschland mit einem Anteil von 26,3 Prozent am Konzernumsatz nach wie vor der größte nationale Markt von Stada.
Der zweitgrößte Markt für Stada ist Russland. Hier nahm der Umsatz im ersten Halbjahr 2012 bei Anwendung vorjähriger Wechselkurse um 22 Prozent zu. In Euro verzeichnete Stada aufgrund eines positiven Währungseffekts des russischen Rubel einen noch stärkeren Umsatzzuwachs von 24 Prozent auf 149,5 Millionen Euro (Vorjahreshalbjahr: 120,9 Millionen Euro). Im Zuge der Restrukturierung der russischen Produktionseinheiten soll im dritten Quartal der Verkauf von zwei russischen Produktionsstätten abgeschlossen werden. Durch den Verkauf werde der Abbau von insgesamt rund 800 Vollzeitstellen statt bis Ende 2013 nun bereits 2012 erreicht werden. Ende Juni beschäftigte der Konzern 7.867 Vollzeitkräfte. Stada hatte bereits im ersten Quartal eine Produktionsstätte in Irland verkauft.
2012 erwartet Stada ein klares Plus bei Umsatz und Gewinn. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll im hohen einstelligen Prozentbereich zulegen. In der ersten Jahreshälfte stieg die Kennzahl um zehn Prozent auf 176,7 Millionen Euro. Der Umsatz der Markenprodukte soll 2012 überproportional steigen.
Für 2014 peilt die derzeitige Nummer drei auf dem deutschen Generikamarkt hinter Teva Pharmaceutical mit Ratiopharm und Novartis mit der Tochter Sandoz unverändert einen Umsatz von circa 2,15 Milliarden Euro sowie einen Gewinn von rund 215 Millionen Euro an.
Frankfurt - 08.08.2012, 15:35 Uhr