Protest in Niedersachsen

15.000 Unterschriften an Ministerin Özkan

Hannover - 28.09.2012, 12:34 Uhr


Rund 10.000 Apotheker und knapp 5000 Kunden haben mit ihren Unterschriften die Forderung nach einer besseren Honorierung der Apotheker unterstrichen. Auch bei der Unterschriftenübergabe der Apotheker gestern Abend an die Sozial- und Gesundheitsministerin des Landes, Aygül Özkan (CDU), waren viele Apotheker vor Ort, um ihren Willen, die Apotheke am Leben zu erhalten und damit die Patienten auch weiterhin versorgen zu können, zu demonstrieren.

„In Niedersachsen sind wir in der glücklichen Lage, dass die Landesregierung uns den Rücken stärkt. Wir möchten Ministerin Özkan und den Ministerpräsidenten Herrn McAllister aber bitten, uns auch auf Bundesebene Gehör zu verschaffen“, sagte Magdalene Linz, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen bei der Übergabe der Unterschriftenlisten.

Rund 10.000 Apotheker und ihre Mitarbeiter haben mit ihren Unterschriften um diese Unterstützung gebeten. Im Kreis Verden haben über 4.600 Patienten für den Erhalt ihrer Apotheken unterschrieben. „Das zeigt deutlich, wie sehr die Medikamentenversorgung in Niedersachsen gefährdet ist, wie viele Menschen um ihren Arbeitsplatz bangen und wie viele Patienten auf ihre Apotheke nicht verzichten wollen“, erklärt Linz weiterhin.

In den verbliebenen 2.045 niedersächsischen Apotheken werden jeden Tag rund 400.000 Patienten versorgt. Rund 17.000 Apothekeninhaber und angestellte Apotheker, Pharmazeutisch-technische Assistenten, Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte sowie Auszubildende und Boten sind jeden Tag in Niedersachsen für Patienten im Einsatz.

„Eine Erhöhung um drei Prozent nach neun Jahren reicht nicht aus, um unterfinanzierte Apotheken zu retten. Die gestiegenen Kosten für die Inflation von 14,4 Prozent sowie die durch umfangreiche Zusatzaufgaben entstandenen höheren Personal- und Lohnkosten von 29 Prozent werden damit nicht hinreichend aufgefangen. Die Proteste der Apotheker gehen daher weiter“, heißt es in einer Presseerklärung. Magdalene Linz: „Wir fordern von der Bundesregierung eine mindestens kostendeckende Honorierung insbesondere bei der Herstellung von individuellen Rezepturen für Patienten sowie bei der Versorgung mit Betäubungsmitteln. Viele dieser Vorgänge sind bisher defizitär. Weiterhin fordern wir eine Dynamisierung des packungsbezogenen Honorars für die Apotheken.“


Lothar Klein


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