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Forschende Pharmaunternehmen
Wachstum durch Export
Für die Pharmaunternehmen in Deutschland bleibt der Export der wichtigste Wachstumstreiber. Während der Inlandsumsatz nach einem Rückgang im Jahr 2011 im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht zulegen dürfte, erwartet der Branchenverband vfa im Exportgeschäft einen Zuwachs von 6,5 Prozent.
„Der deutsche Pharmastandort lebt mittlerweile zunehmend und hauptsächlich vom wachsenden Export“, sagte Hagen Pfundner, Deutschland-Chef von Roche Pharma und Vorsitzender des Vorstandes des vfa, am Donnerstag in Frankfurt. Dem wachsenden Medikamentenexport könne bald ein zunehmender Export von Arbeitsplätzen und Investitionen folgen.
Realität sei mittlerweile ein Bedeutungsverlust des deutschen Arzneimittelmarktes, so Pfundner. Angesichts des erhöhten Zwangsrabattes für Nicht-Festbetragsarzneimittel sei es nicht überraschend, dass der Inlandsumsatz der forschenden Pharmaindustrie 2011 auf rund 17 Milliarden Euro gesunken sei und sich 2012 wohl auf dem Niveau halten werde. Nach einem signifikanten Rückgang der Investitionen im Jahr 2011 um 13 Prozent auf 960 Millionen Euro rechnet die Branche 2013 wie bereits 2012 mit einer Stagnation. Auch der Personalabbau gehe weiter. Herstellerrabatte, Preismoratorien und andere Regularien belasteten die Mitgliedsunternehmen des vfa von 2010 bis 2013 mit alles in allem sieben bis acht Milliarden Euro, sagte Pfundner. Er ist der Auffassung, dass es angesichts der Krankenkassenüberschüsse ohnehin keine sachliche Grundlage mehr gibt, den erhöhten Zwangsrabatt weiter aufrechtzuerhalten: „Wir fordern nach wie vor eine sofortige Abschaffung.“
2012 dürfte der Umsatz der vfa-Unternehmen in Deutschland ohne Berücksichtigung von Generika um 4,6 Prozent auf 39,1 Milliarden Euro gewachsen sein. Für 2013 erwarten die Arbeitgeber von rund 81.100 Beschäftigten ein Umsatzplus von gut drei Prozent auf 40,3 Milliarden Euro. Deutschland ist der größte Pharmamarkt in Europa, und der Preis hierzulande wird in vielen anderen Ländern Europas als Referenzpreis genommen. Nicht zuletzt deshalb sperrt sich die Branche nach wie vor, den ausgehandelten rabattierten Preis für neue Arzneimittel zum neuen „Listenpreis“ zu machen.
Frankfurt - 10.01.2013, 16:13 Uhr