Runder Tisch

Steuerfreibetrag statt Notdienstpauschale

Berlin - 27.01.2013, 10:41 Uhr


Mit einem umfangreichen Diskussions- und Forderungskatalog haben die 15 Mitglieder des Runden Tisches heute zum Auftakt der Gespräche ABDA-Präsident Friedemann Schmidt konfrontiert. Die Initiative „Aufbruch Apotheke“ fordert grundlegende Reformen der ABDA-Strukturen, eine Verbesserung des Apotheker-Images und eine Zukunftsstrategie. Aber auch einen Vorschlag zur Lösung der Umsetzungsprobleme bei der Notdienstpauschale wollen sie Schmidt auf den Tisch legen.

Statt der Zahlung einer Pauschale schlagen die Mitglieder des Runden Tisches einen Steuerfreibetrag für jeden einzelnen Notdienst vor. Die Höhe des Steuerfreibetrages soll so angepasst werden, dass die von der Regierungskoalition zugesagten 120 Millionen Euro abgedeckt werden.

Bemängelt wird von den Initiatoren des Runden Tischs das schlechte Image des Apothekerberufes. Die Initiative Aufbruch Apotheke fordert von der ABDA eine offensivere und aktivere Öffentlichkeitsarbeit. In diesem Zusammenhang verlangt sie Auskunft über die bisherige Lobbyarbeit und die Affäre um den früheren ABDA-Sprecher Thomas Bellartz. Dazu soll ABDA-Präsident Friedemann Schmidt ein Fragen- und Aufgabenkatalog mit auf den Weg gegeben werden.

Weiterer Schwerpunkt der laufenden Diskussion soll eine Reform der ABDA-Strukturen bilden. Beispielsweise soll der ABDA-Präsident künftig vom Deutschen Apothekertag gewählt werden, so eine Forderung. Offenlegen will die Initiative Aufbruch Apotheke auch die wirtschaftlichen Aktivitäten der ABDA mit ihren Tochterfirmen. Die Firmen sollen entweder in eine Stiftung eingebracht oder eine direkte Beteiligung der Apotheker ermöglicht werden.

Härteres und konsequenteres Vorgehen erwartet der Runde Tisch von der ABDA bei den Themen Apothekenhonorar, Notdienst, Kassenabschlag und Rabattverträge. Als unzureichend empfinden die Mitglieder den für den 28. Februar angekündigten Protesttag zur Notdienstpauschale. Im Vorgespräch fiel in diesem Zusammenhang der Vorschlag, zur Durchsetzung der Ziele einen Generalstreik in Erwägung zu ziehen.


Lothar Klein