Pharmazie in Leipzig

Hängepartie geht weiter

Berlin - 04.02.2013, 11:05 Uhr


Eine endgültige Entscheidung zur Zukunft des Pharmazeutischen Instituts an der Universität Leipzig gibt es weiterhin nicht: Zwar werden zum nächsten Wintersemester neue Studenten immatrikuliert – die Weichen stehen aber weiterhin auf Schließung. Solange sich Wissenschafts- und Sozialministerium nicht einig werden, wird es keine endgültige und klare Lösung geben.

Am vergangenen Freitag teilte die Universität der Stiftung für Hochschulzulassung mit, auch zum Wintersemester 2013/14 in den bundesweit zulassungsbeschränkten Studiengang Pharmazie zu immatrikulieren. Die Immatrikulation erfolge „im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten gemäß den rechtlichen Grundlagen“, heißt es in einer Mitteilung. Wie viele Studienplätze es geben wird, ist allerdings noch offen: Die genaue Berechnung laufe derzeit noch.

Nichtsdestotrotz bleibt die Universitätsleitung bei ihrer grundsätzlichen Entscheidung: „Wir planen weiterhin, das Institut für Pharmazie perspektivisch zu schließen“, erklärte Uni-Rektorin Beate Schücking. Immatrikulierte Studierende sollen ihr Studium aber ohne Einschränkungen abschließen können. Wie die Lehrnachfrage künftig finanziert werden kann, soll nun das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) klären.

„Ich unterstütze die Universität Leipzig ausdrücklich bei ihren Bemühungen, ihr Hochschulprofil zu schärfen“, betonte Sachsens Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer (parteilos). Um den mitteldeutschen Pharmaziestandort langfristig zu stärken, werde eine „enge Kooperation mit dem deutlich besser aufgestellten Institut für Pharmazie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg“ angestrebt. Eine solche Kooperation sichere ein qualitativ hochwertiges Studium am Standort Leipzig/Halle auch dann, wenn weitere Lehrkräfte am Institut ausscheiden.

Mit „großer Sorge und Befremden“ reagierte die Sächsische Landesapothekerkammer (SLAK). Dort befürchtet man, die eigentliche Planung der ersatzlosen Schließung des Institutes solle durch die Ankündigung einer Kooperation öffentlichkeitswirksam verbrämt werden. Ein solches Vorgehen stünde jedoch „in krassem Gegensatz“ zur Entscheidung des Sächsischen Sozialministeriums, das einen unbedingten Erhalt des Institutes und der dort vorhandenen Studienplatzkapazitäten einfordert, mahnt die Kammer. „Wir erwarten, dass Universität und SMWK die betroffenen Studenten, Lehrkräfte und die sächsische Apothekerschaft umgehend und umfassend über den Stand und den Fortgang ihrer Verhandlungen informieren“, forderte SLAK-Präsident Friedemann Schmidt.

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Juliane Ziegler