Phase-III-Studie

Peginterferon beta-1a bei Multipler Sklerose

08.03.2013, 11:15 Uhr


Peginterferon beta-1a ist zur Behandlung der Multiplen Sklerose wirksam. Das berichtete die Firma Biogen Idec, die jetzt neue Daten aus der zulassungsrelevanten klinischen Phase-III-Studie ADVANCE veröffentlichte.

Bei einer Zulassung könnte Peginterferon beta-1a eine MS-Therapie mit einer geringeren Applikationsfrequenz als bei den bisher eingesetzten Interferon beta-Präparaten ermöglichen: Nach den Daten der Studie ist eine zwei- oder vierwöchentlichen subkutane Injektion von Peginterferon beta-1a zur Behandlung von Patienten mit schubförmiger MS wirksam. Peginterferon beta-1a ist ein pegyliertes Interferon beta-1a mit einer verlängerten Halbwertszeit.

In die ADVANCE-Studie wurden mehr als 1.500 Patienten mit schubförmig-remittierender MS eingeschlossen. Untersucht wurden die Wirksamkeit, die Sicherheit und die Verträglichkeit von 125 Mikrogramm subkutan injiziertem Peginterferon beta-1a über ein Jahr im Vergleich zu Placebo.

Sowohl unter der zwei- als auch der vierwöchentlichen Behandlung mit Peginterferon beta-1a reduzierte sich in der Studie die jährliche Schubrate nach einem Jahr signifikant um 35,6 und 27,5 %. Auch in den sekundären Endpunkten - der Reduktion der Behinderungsprogression und dem Anteil der Patienten mit Schüben sowie den MRT-Parametern - waren beide Dosierungen gegenüber Placebo überlegen.

Peginterferon beta-1a reduzierte auch das Risiko einer nach zwölf Wochen bestätigten Behinderungsprogression, gemessen an der Expanded Disability Status Scale (EDSS), in beiden Dosen um 38 %. Die Anzahl neuer oder sich vergrößernder T2-hyperintenser Läsionen reduzierten sich bei der zweiwöchentlichen Dosierung um 67 %, bei der vierwöchentlichen Dosierung um 28 %. Zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen gehören Rötungen an der Injektionsstelle und grippeähnliche Symptome.

Die Daten der ADVANCE-Studie sollen im März 2013 auf der Jahrestagung der American Academy of Neurology (AAN) vorgestellt werden. Die Zulassungsanträge bei der US-amerikanischen und der EU-Arzneimittelbehörde sind für 2013 geplant.

Quelle: Presseinformation der Biogen Idec., 24. Januar 2013.


Dr. Bettina Hellwig