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FDP-Führung
Auch Bahr fällt durch
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) ist mit seinem Versuch gescheitert, in die Führung der FDP aufzusteigen. Die Delegierten des FDP-Parteitages ließen nicht nur Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel bei der Wahl zum Präsidium durchfallen. Auch Bahr scheiterte. Stattdessen zog überraschend der Querdenker Wolfgang Kubicki ins Führungsgremium ein.
Zuvor hatte die Partei nach monatelangem Führungsstreit Parteichef Rösler mit einem guten Wahlergebnis gestärkt: Die Delegierten bestätigten ihn mit 85,7 Prozent im Amt. Seinem Rivalen, dem nordrhein-westfälische Landeschef Christian Lindner, bescherten sie bei der Wahl der Stellvertreter mit 77,1 Prozent ein überraschend schwaches Ergebnis. Abgewählt wurde auch die bisherige Rösler-Stellvertreterin Birgit Homburger - sie kam aber wenigstens noch als Beisitzerin ins Präsidium.
Bei der Entscheidung über die drei Stellvertreterposten setzten sich neben Lindner noch Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (83,7 Prozent) und der sächsische Landeschef Holger Zastrow (49,7 Prozent) durch, die ihre Ämter damit behaupteten. Generalsekretär Patrick Döring wurde im Amt bestätigt (65,6 Prozent). Lindner sprach mit Blick auf die Abstrafungen von einem „reinigenden Gewitter“.
Überraschend setzte sich der Kieler Fraktionschef Wolfgang Kubicki in zwei Wahlgängen gegen die Minister durch. Nach einer starken Bewerbungsrede holte Kubicki 63,7 Prozent. Bahr bekam nur 33,3 Prozent. Niebel war schon im ersten Wahlgang mit 25,3 Prozent gescheitert. Offenbar hielten die FDP-Delegierten damit zwei der fünf FDP-Minister für nicht geeignet, die Partei in den Führungsgremien zu vertreten.
Berlin - 10.03.2013, 08:52 Uhr