DAV-Wirtschaftsforum

Einigkeit über Honorar-Dynamisierung

26.04.2013, 13:54 Uhr


Bei der gesundheitspolitischen Diskussion auf dem Wirtschaftsforum des DAV herrschte Einigkeit unter den anwesenden Gesundheitspolitikern, dass der Fixanteil der Apothekervergütung in Zukunft regelmäßig angepasst werden soll. Dissens gab es hingegen beim Thema Erstattungsbeträge.

Vor zwei oder drei Jahren hätte er Fritz Becker noch gefragt, wovon er denn nachts träume, wenn dieser Honorarerhöhungen wie die jetzt beschlossenen gefordert hätte, so Hennrich. Seither habe es aber einen echten Paradigmenwechsel in der Berliner Gesundheitspolitik gegeben, was Wahrnehmung der Situation der Apothekerschaft angehe.

Auch Marlies Volkmer (SPD), Heinz Lanfermann (FDP) und Martina Bunge (Die Linke) äußerten sich zustimmend dazu, dass die Honorierung der Apotheker in Zukunft in regelmäßigen Abständen angepasst werden muss. Ob dies nun im Zwei- oder Dreijahre-Rhythmus geschehen soll, sei dabei nicht entscheidend, so Lanfermann. Volkmer betonte, dass eine leistungsgerechte Vergütung der BtM-Dokumentation und der Rezepturherstellung weiterhin ausstehen. Man müsse schauen, welche weiteren Leistungen der Apotheker vergütet werden müssten. Man könne nicht immer nur die einzelne Packung betrachten. Bunge betonte dagegen, dass die Vergütung der Arzneimittelabgabe die Basis der Honorierung sei und deshalb eine verlässliche Dynamisierung derselben dringend nötig sei.

Dissens unter den Koalitionspolitikern zeigte sich bei der Frage der Erstattungsbeträge. Während Unionspolitiker Hennrich die Meinung vertrat, eigentlich sei die Formulierung im Gesetz eindeutig und das „System, wie es heute praktiziert wird, ist regelkonform“, stellte sich Lanfermann hinter die (letzten Sommer überraschend geänderte) Auslegung des Bundesgesundheitsministeriums, dass alle Aufschläge auf Basis des reduzierten Betrages errechnet werden müssten. Er gab zu, dass bei der Ausarbeitung dieser Vorschrift die Auswirkungen auf die Apotheke nicht im Vordergrund standen: „Daran hat keiner so direkt gedacht.“ Über einen Ausgleich für die Apotheker, die unter einer Regelung litten, die andere Ziele hat, könne man nachdenken, versprach Lanfermann.


Dr. Benjamin Wessinger