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Nach Manipulationen
Organspendebereitschaft sinkt weiter
Obwohl Krankenkassen und Bundesregierung in millionenschweren Kampagnen für die Organspende werben, geht die Bereitschaft zu spenden weiter zurück. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) im ersten Halbjahr 2013 einen Rückgang um 18,3 Prozent. Der Grund dafür dürfte anhaltendes Misstrauen nach dem Transplantationsskandal sein.
Nach den vorläufigen Zahlen der DSO gab es von Januar bis Juni 2012 noch 562 Organspender (ohne Lebendspender). Im ersten Halbjahr 2013 sank die Zahl auf 459. Von den sieben DSO-Regionen sank die Spendenbereitschaft in Bayern am stärksten. Im ersten Halbjahr 2013 wurden postmortal 1.597 Organe in Deutschland entnommen – nach 1.868 im Vorjahreszeitraum. Transplantiert wurden hierzulande sowie im Ausland 1.686 Organe – nach 1.923 im Vorjahreszeitraum.
Im vergangenen Jahr war die Zahl der Organspenden nach Berichten über Manipulationen in einzelnen Transplantationskliniken (Göttingen, Regensburg, Leipzig und München) um rund 13 Prozent zurückgegangen. In den Transplantationskliniken sollen Daten manipuliert und damit Patienten schneller zu einem Spenderorgan verholfen worden sein. Dadurch rutschten Patienten auf der Warteliste nach oben, während besser geeignete Kandidaten möglicherweise nicht berücksichtigt wurden. Die DSO beobachtet die nachlassende Spendenbereitschaft mit großer Sorge.
Berlin - 15.07.2013, 10:31 Uhr