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Umsatzrückgang
Teva rutscht in die roten Zahlen
Ein Umsatzrückgang bei Nachahmermitteln und ein teurer Rechtsstreit haben dem weltgrößten Generikahersteller Teva Pharmaceutical rote Zahlen beschert. Unter dem Strich sei im zweiten Quartal ein Verlust in Höhe von 452 Millionen Dollar angefallen, teilte die Ratiopharm-Mutter mit. Im Vorjahr hatte Teva noch einen Gewinn von 863 Millionen Dollar in den Büchern stehen.
Der fast ein Jahrzehnt dauernde US-Patentstreit um das Mittel Protonix gegen Sodbrennen endete jüngst mit einem Vergleich: Teva und Sun Pharmaceutical müssen insgesamt 2,15 Milliarden Dollar an die Pharmakonzerne Pfizer und Takeda zahlen. Teva verbuchte im Zeitraum April bis Juni insgesamt 1,5 Milliarden Dollar unter der Rubrik Restrukturierung, gerichtliche Auseinandersetzungen und Abschreibungen.
Vor Sonderposten ging der Gewinn ebenfalls zurück und lag bei 1,02 Milliarden Dollar nach 1,12 Milliarden Dollar im Vorjahr. Mit einem Gewinn je Aktie in Höhe von 1,20 Dollar traf der Konzern jedoch die Erwartungen der Branchenexperten. Der Umsatz stagnierte mit 4,9 Milliarden Dollar auf dem Niveau des Vorjahres.
Die Ergebnisse untermauern die Herausforderungen die Teva-Chef Jeremy Levin zu meistern hat: Denn der Umsatz im Butter-und-Brot-Geschäft Generika, das fast 50 Prozent zum Gesamtumsatz beisteuert, fiel im zweiten Quartal wegen der Konkurrenz für Teva-Mittel um acht Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar. Damit wird der Konzern noch abhängiger von dem Multiple-Sklerose-Mittel Copaxone, dessen Umsatz im Quartal um neun Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar stieg.
Für das Präparat zur Behandlung der Autoimmunerkrankung konnte Teva in den USA ebenso wie der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA für sein Konkurrenzprodukt Rebif Preissteigerungen durchsetzen. Neben Rebif steht Copaxone mit Gilenya von Novartis und Betaferon von Bayer im Wettbewerb. Die Generikabranche ist mitten in einer weiteren Konsolidierung: Erst vor wenigen Wochen hat der Stada-Konkurrent Actavis für den Wettbewerber Warner Chilcott 8,5 Milliarden Dollar auf den Tisch gelegt.
Jerusalem - 01.08.2013, 16:15 Uhr