Streit ums Beratungshonorar

Bahr kontert Arnold: Kein Extra-Geld für Beratung

Berlin - 06.08.2013, 18:12 Uhr


Das Bundesgesundheitsministerium hat Forderungen der Apotheker nach einer Extra-Honorierung für Beratung mit dem Verweis auf das DAZ-Interview mit Minister Daniel Bahr (FDP) zurückgewiesen. Damit reagierte ein BMG-Sprecher auf ein Interview von ABDA-Vize Mathias Arnold mit der Tageszeitung „Die Welt“. Darin verlangt Arnold laut Vorabbericht ein Beratungshonorar. Bahr hatte im DAZ-Interview betont, dass das Packungshonorar gerade die Beratungsleistung abdecke.

Die Zukunft liegt für Apotheker vor allem in einer verstärkten Beraterfunktion und im Medikationsmanagement“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Mathias Arnold, der „Welt (Mittwoch) laut einem dpa-Bericht. Dazu sei auch eine andere Vergütung nötig. Bislang richte sich die Honorierung nach der Zahl der rezeptpflichtigen Packungen. „Wir sollten in Zukunft auch Leistungen honorieren, die nicht direkt an die Packung geknüpft sind.“ Auch Ernährung und Lebensumstände der Patienten sollten in der Apotheke zur Sprache kommen. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur afp soll zudem einmal jährlich ein ausführliches Medikationsgespräch mit dem Apotheker zur Pflicht werden, sagte Arnold der Zeitung.

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr steht der Schaffung weiterer Extra-Honorarelemente nach dem Vorbild der neuen Notdienstpauschale allerings skeptisch gegenüber: „Da bin ich zurückhaltend“, sagte Bahr im Interview mit der Deutschen Apotheker Zeitung (DAZ). Stattdessen befürwortete der FDP-Politiker eine regelmäßige Dynamisierung des packungsbezogenen Apothekenhonorars.

Mit Blick auf Überlegungen zur Extra-Honorierung von Rezeptur, Defektur oder für Betäubungsmittel sagte Bahr: „Da bin ich zurückhaltend. Vergütungen für Gemeinwohlpflichten könnten die Debatte für Apothekenketten fördern, da sich das Fremdbesitzverbot aus den Gemeinwohlpflichten begründet. Die Honorierung pro Rx-Packung als Fixum unabhängig vom Preis soll ja gerade die Beratungsleistung anerkennen. Beim Apothekennotdienst wollten wir in erster Linie Strukturpolitik machen. Das ist richtig, aber etwas anderes. Aber ich lade die Apotheker zum Dialog darüber ein.“


Lothar Klein