Mehrbesitzverbot

Auch Claudia Roth will Apothekenketten

Berlin - 13.08.2013, 12:17 Uhr


Nach dem Grünen Spitzenkandidat Jürgen Trittin will jetzt auch Parteichefin Claudia Roth das Mehrbesitzverbot bei Apotheken abschaffen. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa über die Grünen-Forderungen nach einem vegetarischen Tag pro Woche plädierte Roth für die Abschaffung des Mehrbesitzverbotes. In ihrem Wahlprogramm haben die Grünen allerdings auf diese Forderung verzichtet.

Auf die Frage, ob die Grünen die Menschen mit ihrem vegetarischen Tag bevormunden wollten, antwortete Roth: „Der Versuch, uns in eine Bevormundungsecke zu stellen, macht mir keine Angst. Wir wollen nicht, dass der Staat in die Freiheit des Einzelnen eingreift - im Gegenteil. Wir wollen etwa das Adoptionsverbot für lesbische und schwule Partnerschaften aufheben, wir wollen das Verbot der Mehrstaatlichkeit und das Arbeitsverbot für Asylbewerber aufheben, wir wollen das Verbot von Kooperation von Bund und Ländern in der Bildungspolitik aufheben und das Mehrbesitzverbot bei Apotheken.“

Bereits der Grüne Spitzenkandidat Jürgen Trittin hatte in einem Namensbeitrag für „Die Welt" die Abschaffung des Mehrbesitzverbotes gefordert. Dagegen hatte die Grüne Gesundheitspolitikern Biggi Bender zuletzt betont, dass es eine Abschaffung nur im Einvernehmen mit den Apothekern geben solle. Auch die hessischen Grünen hatten sich auf eine Nachfrage des Hessischen Apothekerverbandes in diese Richtung geäußert: „Der Erhalt des Fremd- und eingeschränkten Mehrbesitzverbots für Apotheken ist aus unserer Sicht für die Arzneimittelsicherheit und die flächendeckende Arzneimittelversorgung nicht zwingend erforderlich. Eine eventuelle Umsetzung werden wir aber mit Sicherheit nur in enger Abstimmung mit der — heterogener werdenden — Apothekerschaft angehen“, so hessische Gesundheitspolitikerin der Grünen, Schulz-Asche, in ihrem Antwortschreiben.   


Lothar Klein