Pharmaindustrie

Kurt Beck verteidigt Beraterjob

Berlin - 17.10.2013, 08:59 Uhr


Der frühere rheinland-pfälzische Regierungschef Kurt Beck (SPD) verteidigt seinen Beraterjob bei Boehringer Ingelheim: „Es handelt sich keinesfalls um eine Lobbyarbeit, eher um konstruktiv kritische Begleitung“, sagte er der Bild-Zeitung. Gesundheitspolitiker hatten seinen neuen Job bei der Pharmaindustrie heftig kritisiert.

Im Januar hatte Beck sein Amt als rheinland-pfälzischer Ministerpräsident aufgegeben. Seit Juni berät er die Geschäftsleitung des Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim. „Mir ging es immer um das Erhalten der Industrie in Deutschland“, erklärte Beck jetzt der Bild-Zeitung. Der forschenden Pharmaindustrie komme dabei eine besondere Bedeutung zu. „Deshalb arbeite ich in dem Beraterkreis – eher mit einem Aufsichtsrat vergleichbar – bei Boehringer Ingelheim mit.“

Den Wechsel quittierten FDP und CDU mit deutlicher Kritik, hatte die SPD noch im Frühjahr eine 18-monatige Karenzzeit für Politiker gefordert. Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn, sagte dem „Tagesspiegel“, er wolle nun „von den Sozialdemokraten nie wieder Geschimpfe über ,die böse Pharma’ hören“. Schließlich handle es sich nicht um den ersten derartigen Wechsel eines SPD-Politikers. Spahn dürfte damit auf die ehemalige NRW-Gesundheitsministerin Birgit Fischer anspielen, die seit 2011 als Hauptgeschäftsführerin für den Verband forschender Arzneimittelhersteller tätig ist.


Juliane Ziegler