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Wirtschaftsdaten zum 3. Quartal
Sanofi verdient weniger
Ein schwächeres Wachstum in den Schwellenländern und negative Währungseffekte haben den Pharmakonzern Sanofi im dritten Quartal belastet. Auch der Patentverlust früherer Umsatzbringer wie Plavix® machte sich – wenn auch weniger als in den Vorquartalen – bemerkbar. Hinzu kamen Lieferengpässe bei Impfstoffen in den USA. Dies alles veranlasste das Unternehmen, seine Prognose zu senken.
Von Juli bis September sank der Gewinn auch wegen höherer Restrukturierungskosten um rund 21 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro. Beim Umsatz bremsten negative Währungseffekte – so waren der Yen und der US-Dollar im Vergleich zum Euro schwach. Die Erlöse fielen um 6,7 Prozent auf 8,4 Mrd. Euro. Ohne Währungseffekte wuchs der Umsatz leicht (+0,6%). In den Schwellenländern, die fast ein Drittel zum Konzernumsatz beitrugen, stiegen die Erlöse um 2,8 Prozent auf 2,65 Mrd. Euro. In Westeuropa ging der Umsatz dagegen um 4,8 Prozent auf 1,93 Mrd. Euro zurück. Im größten Markt, den USA, kletterten die Umsätze im 3. Quartal um 5,2 Prozent auf 2,98 Mrd. Euro nach oben. Im 9-Monats-Vergleich sanken die Umsätze in den Staaten allerdings um 4,5 Prozent auf 7,78 Mrd. Euro.
Bis August hätte Sanofi die Auswirkungen von Patentverlusten zu spüren bekommen, sagte Viehbacher. Der Einfluss habe im September aber deutlich abgenommen. Im Vorjahr hatten die Franzosen in den USA die Exklusivität für den Blutverdünner Plavix®, das Blutdruckmittel Avapro® und das Krebsmittel Eloxatin® verloren. Mit dem Ausbau von Wachstumsfeldern wie dem Diabetesgeschäft will Sanofi die Patentprobleme hinter sich lassen. Tatsächlich konnte das Unternehmen im Bereich Diabetes ein Umsatzplus von 21,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal verbuchen – auf 1,67 Mrd. Euro. Alleine Lantus® erreichte einen Umsatz von 1,456 Mrd. Euro. In Europa ist das Mittel noch bis 2014 und in den USA bis 2015 vor Generika geschützt. Insgesamt summierten sich die Umsätze im Diabetes-Geschäft von Sanofi in den ersten neun Monaten auf 4,83 Mrd. Euro – immer noch ein Plus von 18,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Umsatz mit Apidra® lag im ersten Quartal bei 73 Mio. Euro – gegenüber dem Vorjahrsquartal ein sattes Plus von fast 37 Prozent.
Seit seinem Amtsantritt 2008 hat Vorstandschef Viehbacher einen weitreichenden Umbau eingeleitet, der auch Zukäufe wie die Übernahme des US-Konzerns Genzyme umfasst. Bei dieser Tochter ging es im dritten Quartal ebenfalls bergauf: Genzyme machte einen Umsatz von 529 Mio. Euro – dies ist ein Zuwachs von 21,1 Prozent. Dazu trug auch das neue MS-Arzneimittel Aubagio® bei. In den ersten neun Monaten lag der Genzyme-Umsatz bei 1,547 Mrd. Euro (+ 23,9%).
Neben den Wachstumsfeldern Diabetes, Impfstoffe und Genzyme forciert der Sanofi-Chef Partnerschaften mit Biotech-Unternehmen. Die eigene Forschung wurde gestrafft. Geschäfte mit Wachstumspotenzial sind zudem die Tiergesundheit sowie rezeptfreie Arzneimittel.
Paris - 30.10.2013, 15:38 Uhr