Analysen der Treuhand Hannover

Prognose 2014: Wenig Unterschiede zum Vorjahr

Hamburg - 03.12.2013, 09:55 Uhr


„Eine schwarze oder rote Null“ erwartet Dr. Frank Diener gemäß einer Prognose der Treuhand Hannover für die Apotheken im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr. Dies hänge vom Apothekentyp und dem Anteil der Apotheke am Nachtdiensthonorar ab. Im Jahr 2013 habe sich mit den im Durchschnitt gestiegenen Umsätzen, Rohgewinnen und Betriebsergebnissen die Marktspreizung weiter vergrößert.

Diener stellte diese Analyse gestern bei der Mitgliederversammlung des Hamburger Apothekervereins vor und ergänzte die teilweise bereits bekannten Daten um spezielle Auswertungen für Hamburg. Während bundesweit 73 Prozent der Apotheken 2013 mehr Umsätze erzielten, sei dies in Hamburg nur in 69 Prozent der Apotheken gelungen. Zu den Verbesserungen beim Rohgewinn hätte auch der starke Konditionenwettbewerb beim Großhandel beigetragen. Die „Kellertreppe“ fallender Rohgewinne sei durchbrochen, und es gebe nun eine Stufe nach oben. Allerdings seien die Rohgewinne breit gestreut, und dies gelte besonders in Hamburg. Dort seien Apotheken sowohl mit extrem hohen als auch mit extrem niedrigen Rohgewinnen häufiger als im Bundesdurchschnitt.

Die Betriebsergebnisse der Apotheken hätten sich 2013 auf der Grundlage einer Hochrechnung der ersten sieben Monate verbessert. Doch noch immer gebe es Apotheken mit Verlusten. Nachdem im Vorjahr 3,9 Prozent ein negatives Betriebsergebnis erzielten, würden 2013 voraussichtlich 2,1 Prozent der Apotheken Verlust machen.

Für 2014 erwartet Diener nur leichte Unterschiede zu 2013. Die größte Veränderung weist die Prognose der Treuhand Hannover für die Erträge aus der Notdienstpauschale auf, weil diese dann ganzjährig anfällt. Apotheken mit mehr Notdiensten könnten daher 2014 ihre Ergebnisse eher verbessern. Apotheken mit wenigen Notdiensten müssten eher mit leichten Rückgängen rechnen. Diener erwartet dabei etwa stabile Konditionen des Großhandels. Dass sein Prognosemodell einen Rückgang der Einkaufsvergünstigungen um ein halbes Prozent unterstellt, liege an der Kalkulation eines vorsichtigen Kaufmanns. Diener beklagte, einige Großhändler würden in jüngster Zeit Konditionen kürzen und dabei argumentieren, die Treuhand Hannover habe ausgerechnet, dass dies so kommen werde. Doch „das ist Unsinn“, erklärte Diener. Im Gegenteil, er erwarte, dass die geltenden Konditionen bestehen bleiben, und rate Apothekern, ihre Bedingungen zu verlängern.


Dr. Thomas Müller-Bohn


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