Gefälschte Importe

Graue fordert lückenlose Kontrolle

Berlin - 23.12.2013, 10:00 Uhr


Angesichts der Berichts des TV-Magazins Plusminus über erneut aufgetauchte gefälschte Arzneimittelimporte hat der Vorsitzende des Hamburger Apothekervereins, Dr. Jörn Graue, eine lückenlose Kontrolle und Dokumentation der Vertriebswege gefordert. „Es ist es absolut unerlässlich, dass es nur einen Vertriebsweg für Arzneimittel gibt: vom Hersteller über den Großhandel in die Apotheke”, so Graue zu DAZ.online.

In einer globalisierten Welt sei es für „Rucksackhändler“ ein Leichtes, die Herkunft nicht legaler Ware zu verschleiern. Nur wenn der komplette Weg des Arzneimittels vom Hersteller in die Apotheke lückenlos dokumentiert isei, könne auch in Zukunft potenzielle Einfallstore geschlossen bleiben. Graue forderte die zuständigen Behörden und die Politik auf, den Vertriebsweg für Arzneimittel und die Einhaltung der Sicherheitsauflagen streng zu überwachen. „Jeder erfolgreiche Versuch, eine Fälschung auf dem legalen Weg zu platzieren, ist einer zu viel,” so Graue.

Kürzlich hatte das ARD TV-Magazin Plusminus über eine Fälschung des Präparats Pegasys berichtet. Gefälschte Packungen (Importarzneimittel aus Rumänien) ohne Wirkstoff, aber mit Verunreinigungen waren auch in deutschen Apotheken aufgetaucht und wurden Patienten verabreicht, die daraufhin einen Hautausschlag bekamen. Das Präparat wurde weltweit von der Firma zurückgerufen. Ähnlich das Präparat Sutent, das ebenfalls gefälscht in deutsche Apotheken gelangte. Auch hier war es ein Import aus Rumänien.


Lothar Klein