Gute Nacht!

Soziales Umfeld bestimmt Schlafqualität

23.12.2013, 10:00 Uhr


Wenn Jugendliche weniger schlafen und häufig wach liegen, sind dafür nicht nur physiologische Faktoren wie ein niedrigerer Melatonin-Spiegel verantwortlich. Eine besondere Rolle spielen nach den Ergebnissen der Early-Child-Care-and-Youth-Development-Studie die sozialen Beziehungen.

Das soziale Umfeld beeinflusst Wohlbefinden und Gesundheitsverhalten. Ob es auch eine Rolle für verändertes Schlafverhalten im Jugendalter spielt, wie spätere Bettgehzeiten, häufiges Wachliegen sowie kurze Nächte und daraus resultierende Tagesmüdigkeit der Teenager, ist fraglich. Das wurde in einer amerikanischen Studie mit 974 Teenagern analysiert. Dafür wurden Jugendliche im Alter zwischen 12 und 15 Jahren sowie deren Mütter unter anderem zu den Schlafgewohnheiten an Schultagen sowie zum Computer- und Fernsehverhalten befragt. Die Mütter gaben auch Auskunft über den sozialen und finanziellen Status und die Kommunikation innerhalb der Familie. Die Auswertung zeigte, dass Jugendliche besser schlafen, wenn sie sozial eingestellte Freunde haben, die am schulischen Vorankommen interessiert sind. Auch eine stabile Familiensituation mit Regeln wie festen Bettgehzeiten tragen zu einem besseren Schlaf bei. Die Untersuchung zeigte auch, dass mehr Zeit vor dem Computer mit weniger Schlaf und mehr Schlafproblemen assoziiert ist. Bei gesteigertem Fernsehkonsum traten zwar mehr Schlafprobleme auf, dafür schliefen die Teenies aber länger. Möglicherweise schauten sie am Wochenende fern und schliefen deswegen länger; das konnte allerdings nicht belegt werden. Der Autor der Studie fordert weitere Untersuchungen, die das Schlaf-, Computer- und Fernsehverhalten der Jugendlichen mithilfe von Zeittagebüchern ermitteln, um zu genaueren Ergebnissen zu kommen. Auch das Kommunikationsverhalten per Handy oder Telefon sollte in weitere Analysen einfließen. 

Maume DJ. Social Ties and Adolescent Sleep Disruption. J Health Soc Behav. 2013; 54 (4): 498–515

 


Annette Lüdecke