Nachwuchssorgen

Gibt es (bald) einen Apothekermangel?

Berlin - 24.01.2014, 13:01 Uhr


Apothekenleiter haben vermehrt Schwierigkeiten, approbierte Angestellte zu finden oder Filialleiter-Posten zu besetzen. Auch die Suche nach einem Nachfolger gestaltet sich teilweise schwierig. Andererseits können viele Apothekenleiter offene Stellen noch immer ohne Probleme besetzen. Zeichnet sich also ein Apothekermangel ab, oder handelt es sich eher um ein gefühltes Problem?

Für letztere Einschätzung spricht, dass zumindest die ABDA bisher einen tatsächlichen Mangel an Apothekern nicht mit Zahlen belegen kann. Vielmehr ist die Zahl der in öffentlichen Apotheken tätigen Approbierten in den letzten Jahren gestiegen. Auch ein Blick auf die Universitäten lässt vorerst keinen Apothekermangel befürchten: Die Absolventenzahlen der 22 Pharmazeutischen Institute in Deutschland ist stabil, die Zahl der Pharmaziestudierenden steigt sogar.

Also alles in Ordnung? Nicht unbedingt. ABDA-Präsident Friedemann Schmidt etwa gab bereits zu bedenken, dass der Bedarf an pharmazeutischem Personal inklusive Approbierten in den öffentlichen Apotheken steige, nicht zuletzt durch die Mehrarbeit aufgrund von Rabattverträgen. Hinzu kommt, dass viele angestellte Apotheker in Teilzeit arbeiten – ein Umstand, der sich angesichts des allgemeinen Trends zu eher kürzeren Arbeitszeiten und einem gestiegenen Wert der Freizeit wohl auch in Zukunft nicht ändern wird.

Nicht alle Pharmazeuten landen zudem nach ihrem Studium in der öffentlichen Apotheke, etwa weil sie lieber eine akademische Karriere einschlagen, in die pharmazeutische Industrie gehen oder sich andere Betätigungsfelder suchen. Noch gar nicht berücksichtigt sind bei dieser Betrachtung die Probleme, die der demografische Wandel in den kommenden Jahrzehnten bewirken könnte. Aber was tun gegen den Nachwuchsmangel? Die ABDA kündigt bereits an, die aktive Nachwuchsgewinnung weiter zu intensivieren.

Lesen Sie mehr zum Thema Nachwuchssorgen in der DAZ 4/2014 ab Seite 28. Im daran anschließenden Beitrag „War of Talents“ finden Sie eine Umfrage zur Attraktivität des Pharmaziestudiums.


DAZ.online


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