Organspendebereitschaft

Weniger Spender – etwas mehr Ausweise

Berlin - 24.01.2014, 13:44 Uhr


Laut einer Umfrage ist die Zahl der Menschen in Deutschland mit Organspendeausweis von 22 auf 28 Prozent gestiegen. Erstaunlich, sinkt doch seit Bekanntwerden der Manipulationen die Zahl der Spender stetig. Inzwischen greift offenbar die Organspendereform: Versicherte werden vermehrt mit Infomaterial und Ausweisen versorgt.

In der Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), für die von August bis September 2013 rund 4.000 Bürger im Alter zwischen 14 und 75 Jahren befragt wurden, gaben 48 Prozent an, Vertrauen in das Organspendesystem verloren zu haben. Die Erhebung ergab aber auch, dass 78 Prozent der Bürger der Organ- und Gewebespende positiv gegenüberstehen. 68 Prozent der Befragten sind zu einer Organ- und Gewebespende nach ihrem Tod bereit – zwei Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

„Wir müssen weiterhin beharrlich für die Organspende werben“, betonte der neue Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). Der Rückgang bei den Organspenderzahlen sei erheblich, was er sehr bedaure. Letztlich lasse sich verlorenes Vertrauen nur langsam zurückgewinnen. „Hier gilt es, durch Transparenz bei den Entscheidungen, sachliche Informationen und hohe Qualität in der Transplantationsmedizin zu überzeugen.“

Laut der Studie wird der Organspendeausweis überwiegend dafür genutzt, einer Organ- und Gewebespende zuzustimmen (84 %). Lediglich vier Prozent dokumentieren darin ihren Widerspruch. „Die Dokumentation der persönlichen Entscheidung zur Organ- und Gewebespende ist deshalb so wichtig, damit im Falle des eigenen Todes Angehörige nicht auf ihre Einschätzung oder Vermutung angewiesen sind, sondern entlastet werden“, erklärte BZgA-Direktorin Elisabeth Pott. Die beste Möglichkeit hierfür biete das Ausfüllen des Organspendeausweises. Zusätzlich sollte die Entscheidung den Angehörigen mitgeteilt werden, damit diese sie vertreten können.


Juliane Ziegler