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Hessen
AOK retaxiert Zyto-Apotheken ohne Vertrag
Die AOK Hessen wird ab Mitte Februar hessische Apotheken retaxieren, die weiterhin Zytostatika herstellen und abrechnen, obwohl sie keinen entsprechenden Selektivvertrag mit der Kasse geschlossen haben. Das bestätigte ein Sprecher der Kasse.
Seit Dezember 2013 ist in Hessen die Versorgung von AOK-Patienten mit onkologischen Zubereitungen im ambulanten Bereich neu organisiert: Eigentlich sollen seither nur noch die zwölf Apotheken, die den Zuschlag in der ersten Zyto-Ausschreibung der hessischen Kasse erhalten haben, die Zytostatikaversorgung übernehmen. Einige Ärzte versorgen ihre Krebspatienten aber weiterhin über die gewohnte Apotheke – sehr zum Missfallen der AOK Hessen. Sie will Apotheken, die seit Dezember ohne entsprechenden Vertrag Zytostatika herstellen und abrechnen, daher retaxieren.
Die AOK Hessen hat die Zyto-Versorgung zum ersten Mal über Selektivverträge geregelt. Bislang haben nur die AOK Nordost mit Berliner Apotheken Rabattverträge geschlossen. Der Verband der Zytostatika herstellenden Apothekerinnen und Apotheker (VZA) sieht den Trend zur Ausschreibung kritisch. Er sieht die Qualität, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit der Versorgung bedroht. „Die onkologische Versorgung mit generischen Arzneimitteln ist ausgequetscht“, sagte VZA-Präsident Dr. Klaus Peterseim, als die Zyto-Ausschreibung in Hessen bekannt wurde. Wer weiter an der Kostenschraube drehe, gefährde die Versorgung der Patienten.
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Berlin - 29.01.2014, 10:19 Uhr