Fälschungen aus Italien

PEI ruft auch Remicade®-Chargen zurück

Berlin - 18.04.2014, 09:36 Uhr


Im Fall der gefälschten Herceptin®-Fläschchen aus Italien gibt es neue Erkenntnisse. Das Paul-Ehrlich-Institut hat weitere 18 parallel vertriebene Chargen zurückgerufen. Zudem wurde bekannt, dass das Arzneimittel Remicade® illegal aus Italien über den Parallelvertrieb nach Deutschland gelangt ist. Auch für diese Chargen hat das PEI den Rückruf angeordnet.

Bei den weiteren zurückgerufenen Chargen von Herceptin® (Trastuzumab), die von Italien aus illegal in den Handel gebracht wurden, handelt es sich um folgende:

H4136B02 / H4150B01 / H4152B04 / H4168B02 / H4169B01 / H4171B01 / H4179B02 / H4180B01 / H4184B01 / H4185B02 / H4194B01 / H4195B01 / H4261B01 /H4263B02 / H4279B01 / H4293B01 / N1001B01 / N1002B02 / N1002B03 / N1010B02 /

Auch für einige Chargen Remicade® (Infliximab) hat das PEI den Rückruf angeordnet. Es handelt sich um die Chargen mit den Nummern: 

3RMA66304 / 3RMA67102 / 3RMA68106 / 3RMA67602

Darüber hinaus sei von der italienischen Zulassungsbehörde mitgeteilt worden, dass Packungen der folgenden Chargen von Remicade® in Italien gestohlen wurden: 

3RMKA85003 / 2RMA65203 / 3RMA63602 / 3RMA63301

Ob diese gestohlene Ware in Deutschland in den Handel gekommen ist, sei bislang nicht bekannt, so das PEI. Chargen, die vom Zulassungsinhaber in Deutschland in Verkehr gebracht wurden, seien nicht betroffen.

Nach wie vor gibt es keine Hinweise auf gesundheitliche Schädigungen durch diese Chargen, teilt das PEI weiter mit. Dennoch: Gefälschte Arzneimittel dürfen nicht angewendet werden. Sollten Angehörige der Gesundheitsberufe Auffälligkeiten oder Hinweise auf eventuell manipuliertes Remicade® feststellen, sollte das betroffene Fläschchen bzw. auch andere Fläschchen der Packung, aus der das betroffene Fläschchen stammt, nicht angewandt oder abgegeben werden. 

Das PEI bittet darum, über den Verdacht von Manipulationen unter Angabe der Chargen-Nummer und des Parallel-Vertreibers informiert zu werden. Patienten, die Fragen haben, sollten sich an ihren behandelnden Arzt wenden.

Hinweise auf Manipulationen können sein:

  • Die auf den Fläschchen aufgedruckten Chargennummern und das Verfallsdatum stimmen nicht mit denen auf der sonstigen Verpackung überein.
  • Gummistöpsel, Bördelkappe oder Deckel wurden erkennbar manipuliert.

Beim PEI ist unter der Nummer 06103 / 77-1061 eine Hotline eingerichtet.


PEI/Kirsten Sucker-Sket