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Blutkrebs
Höhere Überlebensraten machen Hoffnung
Die Überlebensrate bei Blutkrebs hat sich seit Mitte der 1990er Jahre deutlich verbessert. Dies geht aus einer retrospektiven Beobachtungsstudie hervor, die auf Daten von Eurocare, dem größten europäischen Kooperationsprojekt zum Krebs-Überleben, basiert.
In die spezielle Beobachtung einbezogen wurden nun Daten aus den 30 Krebsregistern in 20 Ländern, die von 1992 bis 2007 kontinuierliche Inzidenzen und eine gute Datenqualität bereitstellen konnten. Die Autoren analysierten Trends beim Überleben von elf lymphatischen und myeloischen Krebserkrankungen. Insgesamt wurden 560.444 Patienten im Alter ab 15 Jahren (bei der Diagnose bis Ende 2007 und Follow-up bis Ende 2008) einbezogen und das jeweilige Fünf-Jahres-Überleben entsprechender Fälle aus dem Dreijahreszeitraum 1997 bis 1999 mit demjenigen aus dem letzten Dreijahreszeitraum 2006 bis 2008 verglichen.
Für die meisten bösartigen Tumoren hat sich die Überlebensrate seitdem verbessert. Die stärksten Zuwächse wurden beim diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom (von 42% auf 55,4%), beim follikulären Lymphom (von 58,9% auf 74,3%) und der chronischen myeloischen Leukämie (von 32,3% auf 54,4%) verzeichnet. Weniger ausgeprägt war die Erhöhung des Fünf-Jahres-Überlebens bei anderen Formen, wie etwa beim Hodgkin-Lymphom (von 75,1% auf 79,3%) oder der akuten myeloischen Leukämie (ohne akute Promyelozytenleukämie), die ohnehin keine gute Prognose aufweist (von 12,6% auf 14,8%).
In Südeuropa gingen die Raten unter dem Strich nur leicht nach oben, deutlicher stiegen sie in Großbritannien und besonders auffällig in Nord-, Zentral, und Osteuropa. Allerdings ist der Status quo des Überlebens in osteuropäischen Ländern niedriger als in anderen Regionen.
Die Forschergruppe bezeichnet die ermittelten Trends als ermutigend. Sie erklären das verbesserte Überleben vornehmlich durch die breite Verwendung von neuen und wirksameren Therapien für die Behandlung hämatologischer Malignome, die seit den frühen 2000er Jahren verfügbar sind. Die regionalen Unterschiede könnten auf das Gefälle im Versorgungsniveau und/oder auf die Verfügbarkeit der neuen Behandlungen zurück zu führen sein. Aber diese Vermutung bedürfe noch detaillierterer Analysen.
Sant M, Minicozzi P, Mounier M, Anderson LA, Brenner H, Holleczek B, Marcos-Gragera R, Maynadié M, Monnereau A, Osca-Gelis G, Visser O, De Angelis R; EUROCARE-5 Working Group. Survival for haematological malignancies in Europe between 1997 and 2008 by region and age: results of EUROCARE-5, a population-based study. Lancet Oncol. 2014 Aug;15(9):931-42
Remagen - 02.09.2014, 09:03 Uhr